Mehr als 140 Filmrollen hat Adorf in seinem Leben gespielt, Anfang 2015 erklärte eine repräsentative Umfrage im Auftrag der «Bild am Sonntag» ihn zum beliebtesten deutschen Schauspieler überhaupt.
1930 in Zürich geboren, begann er seine Schauspielkarriere während des Studiums der Philosophie und Theaterwissenschaften. Nach dem Krieg bekam er ein festes Engagement bei den Münchner Kammerspielen.
Der Durchbruch als Film-Schauspieler gelang Adorf 1957 als Serienmörder im Film «Nachts, wenn der Teufel kam» von US-Regisseur Robert Siodmak. Diese Rolle bescherte ihm neben dem Bundesfilmpreis auch ein Image: Jahrelang war er auf die Darstellung von Schurken und Ganoven festgelegt.
In «Winnetou I» ermordete er in der Rolle des bösen Widersachers Santer Winnetous Schwester Nscho-Tschi, ein grausamer Film-Akt, auf den er heute noch angesprochen wird.
Nachdem Adorf, der fliessend Deutsch, Italienisch, Französisch und Englisch spricht, in den 60er Jahren vor allem in italienischen Filmen mitgespielt hatte, wandte er sich in den 70er Jahren wieder dem deutschen Film zu und stand unter anderem für Volker Schlöndorffs oscarprämierte «Blechtrommel» vor der Kamera.
Im Fernsehen begeisterte er ein grosses Publikum in Produktionen wie «Der grosse Bellheim» von Regisseur Dieter Wedel oder der Münchner Schickeria-Serie «Kir Royal» von Helmut Dietl, der ihn auch für die bitterböse Gesellschaftssatire «Rossini - oder die mörderische Frage, wer mit wem schlief» vor die Kamera holte.