«Boyhood» hat den Golden Globe als bestes Filmdrama gewonnen. Das Porträt einer Kindheit, von Regisseur Richard Linklater über fast zwölf Jahre gedreht, setzte sich in der Nacht auf heute in Los Angeles gegen vier andere Filme durch.
Golden Globe für Julianne Moore
Linklater erhielt auch den Preis als bester Regisseur für seine Arbeit. Er widme den Preis allen Eltern, die jeden Tag in der Erziehung ihrer Kinder das Beste geben, sagte er. «Boyhood» erzählt die Geschichte des sechs Jahre alten Mason, der im Laufe des Films zu einem jungen Erwachsenen heranreift.
Julianne Moore und Eddie Redmayne sind nach Ansicht der Auslandspresse in Hollywood die besten Dramaschauspieler des Jahres. Moore gewann für ihre Rolle im Alzheimer-Drama «Still Alice» den Golden Globe, Redmayne siegte als Forscher Stephen Hawking in «The Theory of Everything».
Favorit «Birdman» verliert
Die britisch-deutsche Filmkomödie «Grand Budapest Hotel» hat den Golden Globe als beste Filmkomödie gewonnen. Der Film von Wes Anderson setzte gegen den Favoriten «Birdman» und drei weitere Filme durch.
Zuvor haben bereits Michael Keaton und Amy Adams die Golden Globes als beste Schauspieler in einer Komödie oder einem Musical gewonnen. Michael Keaton siegte für seine Darstellung eines alternden Hollywood-Schauspielers in der Film-Satire «Birdman». Amy Adams erhielt den Preis für ihre Rolle im Kunstbetrüger-Film «Big Eyes».
Solidarität mit Paris
Grosses Thema an der Veranstaltung waren auch die jüngsten Terrorschläge in Paris. Das Publikum quittierte ein Plädoyer der Veranstalter für die Pressefreiheit angesichts der jüngsten Ereignisse mit stehenden Ovationen.
«Gemeinsam werden wir zusammenstehen gegen jeden, der das Recht auf freie Meinungsäusserung unterdrückt», sagte der Chef des Verbands der Auslandspresse in Hollywood, Theo Kingma. Das gelte für jeden Ort der Welt, «von Nordkorea bis Paris».
Er bezog sich damit nicht nur auf das Attentat auf die französische Satire-Zeitung «Charlie Hebdo», sondern auch auf den Hackerangriff auf den Filmkonzern Sony, der vermutlich im Zusammenhang mit der Nordkorea-Satire «The Interview» stand.
Clooney ist Charlie
Das Hollywood-Publikum der Preisverleihung in Los Angeles erhob sich bei Kingmas Worten. Einige Gäste trugen einen Anstecker mit der Aufschrift «Je suis Charlie», darunter auch der Schauspieler George Clooney. (sda)