Dies ist ein unglaubliches Schicksal, absolut unverständlich tragisch. Ich bin erschüttert.» Mit diesen Worten reagiert der Schweizer Oscar-Gewinner Xavier Koller (71, «Reise der Hoffnung») auf den furchtbaren Tod von Fynn Henkel († 18).
Der Hauptdarsteller seines Films «Die schwarzen Brüder» besuchte das legendäre Musikfestival «Sziget» in der ungarischen Hauptstadt Budapest. Dort wurde der Darsteller am Dienstagmorgen in seinem Zelt, das ausserhalb des Festivalgeländes stand, im Schlaf von einem herunterfallenden Ast erschlagen. Wiederbelebungsversuche blieben erfolglos, die Notärzte konnten nur noch den Tod des jungen Schauspielers feststellen.
Henkel lebte seit einiger Zeit in Ungarn. Das vielversprechende Nachwuchstalent aus dem deutschen Freiburg absolvierte als Student ein Austauschjahr und war Unesco-Botschafter in der Stadt Pésc.
«Er hat dort auch Deutsch und Englisch unterrichtet», erzählt Koller, der mit Henkel 2012 «Die schwarzen Brüder» in den Tessiner Dörfern drehte. «Fynn war ein wunderbarer, gescheiter, kreativer, engagierter und superfreundlicher junger Mann», berichtet der Regisseur. «Während der Dreharbeiten war er unglaublich diszipliniert, aufmerksam und bestens vorbereitet.»
Auf dem Filmset sei Henkel «nicht nur der Hauptdarsteller gewesen, sondern der wahre Leader unter den jungen Darstellern. Er hat sie motiviert und zusammengehalten, auch hinter der Kamera», so Xavier Koller, der auch das persönliche Umfeld des verstorbenen Jungschauspielers kennt. «Fynn stammt aus einer wunderbaren, harmonischen Familie. Für sie muss sein Tod ein unermesslicher Schicksalsschlag sein. Ich fühle mit ihnen.»