Filmförderung
Italienische Regierung investiert kräftig in Roms Cinecittà

Rom – Die legendäre Cinecittà wird vom italienischen Staat wieder aufgemöbelt. Nach über 3000 Filmen und einer fast 80-jährigen Geschichte kehren die römischen Filmstudios Cinecittà nach einer gescheiterten Privatisierung wieder in die öffentliche Hand zurück.
Publiziert: 02.02.2018 um 15:44 Uhr
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Aktualisiert: 13.09.2018 um 04:51 Uhr
Federico Fellinis «La Strada» war einer der 47 Oscarpreisträger, welche in der Cinecittà gedreht wurden. Nun will der italienische Staat der Filmstadt wieder zu alter Grösse verhelfen. (Archivbild)
Foto: Keystone/STR

60 Millionen Euro investiert die Regierung bis 2019, berichtete Kulturminister Dario Franceschini laut Medienangaben.

Geplant ist der Bau neuer Studios für internationale Produktionen. Hinzu soll noch bis Ende 2018 ein Filmmuseum eingeweiht werden, in dem auch Ausstellungen organisiert werden. «In den letzten 20 Jahren hat die Privatisierung von Cinecittà nicht funktioniert. Daher haben wir beschlossen, die Filmstudios mithilfe der öffentlich-rechtlichen TV-Anstalt RAI wieder zurückzuerwerben. Mit RAI arbeiten wir an einem Entwicklungsplan, der zum Neustart der italienischen Filmindustrie beitragen soll», berichtete der Kulturminister. Er zeigte sich überzeugt, dass Cinecittà in wenigen Jahren zurück zu seinen «goldenen Zeiten» finden werde.

Am Ort, an dem legendäre Filme wie «Ben Hur» und «Quo Vadis» entstanden sind, herrscht reger Betrieb. Demnächst beginnen die Dreharbeiten für die TV-Serie «Der Name der Rose» des italienischen Regisseurs Giacomo Battiato mit John Turturro und Rupert Everett. RAI-Fiction ist Koproduzent.

Netflix und Paramount wollen in Cinecittà ebenfalls einige Serien drehen. Ähnliche Pläne hegt der italienische Oscar-Preisträger Paolo Sorrentino. Er will einen Teil der zweiten Staffel seiner TV-Serie «The Young Pope» in Cinecittà realisieren.

Cinecittà hatte 1955 bis 1975 ihre grosse Zeit. Die 70er-Jahre und der Fernsehboom stürzten die Kinoindustrie aber in die Krise. Die weitgehende Privatisierung 1997, nach welcher der Staat nur noch 25 Prozent an dem Komplex besass, führte nicht zu den erhofften Resultaten.

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