Stars wie Tilda Swinton, Bill Murray und Greta Gerwig, Jeff Goldblum und Bryan Cranston sind darin zu hören - und sie sind auch am Donnerstag bei der Eröffnung in Berlin dabei.
#MeToo-Debatte auf Berlinale
Ein beherrschendes Thema ist dieses Jahr die MeToo-Debatte über Machtmissbrauch und sexuelle Gewalt in der Filmbranche. Bei der Verleihung der Golden Globes in Hollywood waren die Stars in Schwarz gekommen. Eine Online-Petition wollte für die Berlinale einen schwarzen Teppich durchsetzen - das hat nicht geklappt. Der Teppich bleibt rot.
Mode-Trends in Berlin
Bei der Gala am Potsdamer Platz herrscht dann Berliner Freistil. Vielleicht etwas mehr Schwarz und Hosen als sonst - die Spanne reicht von der hochgeschlitzten Robe bis zum Turnschuh. Heike Makatsch kommt im roten Hosenanzug, Iris Berben im schwarzen Ensemble mit Bein. Meret Becker zeigt Tattoos.
Es komme darauf an, wie man sich verhalte - nicht darauf, welchen Stoff man anhabe oder über welchen Stoff man gehe, sagte Komikerin Anke Engelke, die durch die Eröffnungsgala führte. Diesmal machte sie Witze über Helene Fischer und gedopte russische Sportler. Zur Feier waren mehr als 1600 Gäste eingeladen.
Kulturstaatsministerin Monika Grütter ist nicht absichtlich in Schwarz gekommen, aber extra in Hosen - «weil wir nicht nur über Männer in Bademänteln sprechen sollten, sondern auch über Frauen, die die Hosen anhaben». Sie erwähnt dann in ihrer Rede auch die legendäre Hosenträgerin Marlene Dietrich.
Der rote Teppich für Frauen
Grütter zitiert die Aktion «Time's up!» - die Zeit sei rum. «Wir rollen deshalb auch für MeToo den roten Teppich aus: für Frauen, die sich zur Wehr setzen gegen Machtmissbrauch hinter den Kulissen und für Männer, die Manns genug sind, für Gleichberechtigung einzustehen.» Gala-Moderatorin Anke Engelke ruft von der Bühne: «Frauen und Männer zusammen in einem Raum - wir trauen uns was!»
Auch Schauspielerin Anna Brüggemann ist da. Sie wirbt mit der Aktion «Nobody's Doll» für mehr Vielfalt und gegen die Zwänge des Schönheitsdiktats. «Wir sind Künstlerinnen und keine hübschen Puppen», heisst es in ihrem Aufruf. Auf dem roten Teppich trägt sie wie angekündigt Turnschuhe - und passend dazu einen «Nobody's Doll»-Button. Der Schauspieler Franz Rogowski, der in gleich zwei Wettbewerbsfilmen dabei ist, sagt: «Von Gleichberechtigung sind wir noch sehr weit entfernt. Wir müssen das Machtmonopol der Männer knacken.»
Das Program des Filmfestivals
Auch Festivaldirektor Dieter Kosslick setzt ein Zeichen: Sein Schal ist ausnahmsweise nicht rot, sondern schwarz. Die Berlinale wird einige Veranstaltungen zu MeToo im Programm haben. Für Kosslick ist es das vorletzte Mal als Festivalchef. Seine Amtszeit endet 2019. Die Debatte um seine Nachfolge hat heftigen Wirbel ausgelöst. Ob Kosslick sein berühmt-berüchtigter Humor vergangen ist, wird sich zeigen. Es ist aber unwahrscheinlich.
Die Berlinale zeigt bis zum 25. Februar 385 Filme aus 78 Ländern. Als erstes lief Andersons «Isle of Dogs - Ataris Reise». Der Film spielt in Japan in der Zukunft. Es geht um den 12-jährigen Jungen Atari. Als durch einen Regierungserlass Hunde der Stadt auf eine riesige Mülldeponie verbannt werden, macht sich Atari allein auf den Weg nach Trash Island, wo er seinen Hund Spots sucht. Er freundet sich mit einem Rudel Hunde an und bricht zu einer abenteuerlichen Reise auf.
«Es ist eine Fantasie. Aber die Politik an dem von uns erfundenen Ort in Japan spiegelt durchaus Wirklichkeit», so Wes Anderson. Für den Texaner ist es das vierte Mal, dass er im Berlinale-Wettbewerb dabei ist. 2014 hatte er mit dem Eröffnungsfilm «Grand Budapest Hotel» den Grossen Preis der Jury gewonnen. Die Jury, die am 24. Februar die Gewinner kürt, leitet diesmal der deutsche Regisseur Tom Tykwer. Diesmal gehen insgesamt 19 Filme ins Bären-Rennen.
Schweizer Filme
Auch aus der Schweiz werden zahlreiche Gäste erwartet: Markus Imhoof («More than Honey») stellt seinen neuen Dokumentarfilm «Eldorado» vor, die Zürcher Jungschauspielerin Luna Wedler («Blue My Mind») ist eingeladen als «European Shooting Star» und Bruno Ganz spielt in Germinal Roaux' neuem Spielfilm «Fortuna» mit. Ursula Meier und Lionel Baier zeigen ihre neuen Filme, die im Rahmen einer vierteiligen RTS-Reihe realisiert wurden.
- 3 Tage in Quiberon von Emily Atef
- Ang panahon ng halimaw (In Zeiten des Teufels) von Lav Diaz
- Damsel von David Zellner und Nathan Zellner
- Don’t Worry, He Won’t Get Far on Foot von Gus Van Sant
- Dovlatov von Alexey German Jr.
- Eva von Benoit Jacquot
- Figlia mia (Daughter of Mine) von Laura Bispuri
- Las herederas (The Heiresses) von Marcelo Martinessi
- In den Gängen von Thomas Stuber
- Isle of Dogs (Isle of Dogs - Ataris Reise) von Wes Anderson
- Khook (Schwein) von Mani Haghighi
- Mein Bruder heißt Robert und ist ein Idiot von Philip Gröning
- Museo (Museum) von Alonso Ruizpalacios
- La prière (The Prayer) von Cédric Kahn
- Toppen av ingenting (The Real Estate) von Måns Månsson und Axel Petersén
- Touch Me Not von Adina Pintilie
- Transit von Christian Petzold
- Twarz (Mug) von Małgorzata Szumowska
- Utøya 22. juli (U - July 22) von Erik Poppe
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Jury-Präsident der 68. Berlinale 2018 - Tom Tykwe - der deutsche Regisseur, Drehbuchautor und Produzent.
Weitere Mitglieder:
Cécile de France (Belgien)
Chema Prado (Spanien)
Adele Romanski (USA)
Ryūichi Sakamoto (Japan)
Stephanie Zacharek (USA)
Jury-Präsident der 68. Berlinale 2018 - Tom Tykwe - der deutsche Regisseur, Drehbuchautor und Produzent.
Weitere Mitglieder:
Cécile de France (Belgien)
Chema Prado (Spanien)
Adele Romanski (USA)
Ryūichi Sakamoto (Japan)
Stephanie Zacharek (USA)