Penélope Cruz und Javier Bardem, seit 2010 miteinander verheiratet, haben für einen Drogenthriller erneut gemeinsam vor der Kamera gestanden. Bei der Filmbiennale Venedig stellten sie am Mittwoch den Thriller «Loving Pablo» vor, der vom Leben des kolumbianischen Drogenhändlers und Terroristen Pablo Escobar erzählt. Das Werk basiert auf den Memoiren der Journalistin Virginia Vallejo, die lange Zeit die Geliebte Escobars war.
Wirklich Neues bringt der eher oberflächliche Film aber nicht, sondern dient vor allem als Studie aus dem Gangstermilieu. Bardem spielt den Drogenbaron des Medellín-Kartells, Cruz die Journalistin. Die beiden Darsteller lernten sich bei den Dreharbeiten zu Woody Allens «Vicky Cristina Barcelona» (2008) kennen und wurden damals ein Paar.
«Loving Pablo» wurde beim Festival ausser Konkurrenz gezeigt. Im Wettbewerb stand dafür einmal mehr Politisches auf dem Programm: In dem Western «Sweet Country» thematisiert der australische Regisseur Warwick Thornton die brutale Herrschaft der Weissen über die Ureinwohner des Landes. Die Aborigines werden meist wie Sklaven gehalten und sind der Willkür ihrer «Bosses» ausgeliefert. Lediglich der gläubige Fred Smith, gespielt von Sam Neill («Jurassic Park»), ist um Menschlichkeit bemüht.
Auch ein Beitrag aus Italien ging ins Rennen um den Goldenen Löwen - und überraschte als überdrehtes Comedy-Musical über die Mafia in Neapel. In «Ammore e Malavita» erzählen die Brüder Antonio und Marco Manetti von einem Kartellboss, der seinen Tod vortäuscht, um endlich in Ruhe mit seiner Frau leben zu können.
Doch während er in seinem sicheren Versteck ausharrt, gerät die Welt für seine Frau und seine engsten Verbündeten immer weiter ausser Kontrolle. Bald befinden sie sich mitten in einem blutigen Krieg. Dennoch entwickelt sich «Ammore e Malavita» nicht zu einem typischen Drogen-Gangster-Thriller, sondern wird durch die vielen Musical-Sequenzen und grellen Überzeichnungen seiner Geschichte und der Figuren zu einer höchst amüsanten Groteske.