Mit «Eldorado» schicke die Schweiz einen Film nach Hollywood, der bereits ein internationales Echo ausgelöst habe, teilte das BAK am Freitag mit. Der Film wurde ausser Konkurrenz an der letzten Berlinale Ende Februar uraufgeführt
Markus Imhoof habe einen engagierten Film gedreht, der die globale humanitäre Krise von heute mit den persönlichen Erlebnissen des Regisseurs verbinde, begründet die Jury unter Präsidentin Pauline Gygax den Entscheid. «Eldorado» sei ein erschütterndes Drama, dem man sich nicht entziehen könne; es übertreffe die Bilder, die jeden Tag um die Welt gehen, heisst es seitens der Jury.
Bilder von Flüchtlingen aus Afrika, die in untauglichen Booten das Mittelmeer zu überwinden suchen, die dann meist in überfüllten Flüchtlingslagern feststecken und der Ausbeutung auf dem Schwarzarbeitsmarkt ausgeliefert sind; sie kämpfen mit Behörden - und erhalten fast immer einen negativen Asylbescheid.
Diese alltägliche Realität, die indes für die meisten Europäer einer surrealen Parallelwelt gleichkommt, verwebt Imhoof mit Teilen seiner eigenen Geschichte. Während des Zweiten Weltkriegs haben seine Eltern vorübergehend ein italienisches Flüchtlingsmädchen bei sich aufgenommen. Immer wieder musste die kleine Giovanna aus politischen Gründen die Schweiz verlassen - was sie am Ende das Leben kostete.
«Mein Erlebnis als Kind mit dem Flüchtlingsmädchen Giovanna ist der Kern meines neuen Films 'Eldorado'.» Der kleinen Giovanna erschien die Schweiz Mitte der 1940er Jahre wie ein Paradies. Ebenso hoffen heute Flüchtlinge darauf, in Europa ihr Eldorado zu finden", sagte Imhoof gegenüber Keystone-SDA nach der Premiere.
Die Academy of Motion Picture Arts and Sciences in Hollywood wird am 22. Januar 2019 die Short List der für die Oscars nominierten Filme aller Kategorien bekannt geben. Die Verleihung der Oscars findet am 24. Februar 2019 im Dolby Theatre in Los Angeles statt.