Das teilte die Academy of Motion Picture Arts and Sciences mit. Den zweiten Preis erhielt Dustin Loose von der Filmakademie Baden-Württemberg für den Kurzfilm «The Last Will», der im Original «Erledigung einer Sache» heisst. Bronze ging an von der Filmakademie Wien für «Everything Will Be Okay» («Alles wird gut»).
Dass der Studenten-Oscar in der Sparte «Bester ausländischer Film» in diesem Jahr nach Deutschland geht, war seit langem klar, da alle drei Teilnehmer der Endrunde aus Deutschland kamen. Erst mit der Gala in Kalifornien wurde aber bekannt, wer mit Gold, mit Silber und wer mit Bronze geehrt wird.
«Fidelity», auf Deutsch Treue oder Ehrlichkeit, ist Çataks Abschlussfilm an der Hamburg Media School. «Sadakat», das ist der türkische Titel, spielt während der politischen Unruhen in der Türkei rund um den Taksim-Platz und wurde 2014 mit grossem Risiko in Istanbul gedreht.
Der Film erzählt von einer jungen Ärztin. Auf der Strasse toben Krawalle zwischen Demonstranten und der Polizei. In einer spontanen Aktion bietet sie einem politischen Aktivisten Schutz - dadurch gerät auch ihre Familie ins Visier der Polizei.
«Es geht um Mut und es geht um Haltung und darum, dass man zu gewissen Dingen steht im Leben», hatte der 31-Jährige gesagt. «Ich habe einfach das Bedürfnis gehabt, einen Film zu machen, der die politische Situation in der Türkei aufgreift.»
Çatak wurde 1984 in Berlin geboren. Als er zwölf war, zog seine Familie nach Istanbul, nach der Matur kehrte er nach Deutschland zurück. Er lernte erst in Berlin und dann in Hamburg das Filmhandwerk und verdiente unter anderem mit Werbefilmen Geld.
Als Vorbild bezeichnet Çatak den türkischstämmigen Hamburger Regisseur Fatih Akin («Gegen die Wand»). In Los Angeles war er in diesem Jahr schon zum zweiten Mal. Er hatte seinen Film bereits beim Palm Springs Festival im Januar gezeigt. Auch 2014 war Çatak für seinen Film «Wo wir sind» für den Studenten-Oscar nominiert, ging damals aber leer aus.
Die Studenten-Oscars sind die Ableger des wichtigsten Filmpreises der Welt für den Nachwuchs. Sie werden seit 1972 vergeben. Zu früheren Preisträgern gehören, damals noch unbekannt, John Lasseter («Toy story»), Robert Zemeckis («Zurück in die Zukunft», «Forrest Gump») und Spike Lee («Malcolm X»).
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