Im US-Streifen von Jonathan Demme spielt die 66-jährige Meryl Streep eine alternde Rocklady, die sich wieder auf ihre Familie besinnt. Streep steht dabei mit ihrer 32-jährigen Tochter, der Schauspielerin Mamie Gummer, vor der Kamera. «Ricki and the Flash» startet am 3. September in den Schweizer Kinos.
Meryl Streep kommt jedoch nicht persönlich zur Premiere ins Tessin. Hingegen zeigt sich zum Festivalauftakt ein anderer Hollywoodstar auf dem roten Teppich. US-Schauspieler Edward Norton nahm am Abend auf der Piazza einen Excellence Award entgegen. Er zeigte sich bereits am Nachmittag bei der Reprise des Kultfilms «The Fight Club» dem Publikum.
Bis am 15. August zeigt das Filmfestival insgesamt 179 Lang- und 87 Kurzfilme aus 50 Ländern. Für den Hauptwettbewerb um den goldenen und die silbernen Leoparden sind 19 Filme selektioniert - darunter auch das Schweizer Kollektivwerk «Heimatland».
Drei weitere Schweizer Filme sind auf der Piazza - dem populären Herzstück des Festivals - zu sehen: «Amnesia» von Barbet Schroeder, «La Vanité» von Lionel Baier sowie die Weltpremiere des neusten Kurzfilms «Erlkönig» des Animationsfilmers Georges Schwizgebel, dem das Festival eine Hommage widmet.
«Das Festival ist noch stärker geworden», erklärte Festivalpräsident Marco Solari beim Eröffnungsempfang am frühen Mittwochabend. Dieser Erfolg sei das Resultat «ständiger Ruhelosigkeit» und eines «feu sacré» des ganzen Teams. «Wir lehnen uns nie zurück.»
Locarno sei kein ideologisches Festival, sondern ein Seismograph der Kinoszene und eine «absolute Absage an Beliebigkeit», betonte Solari weiter. Bundesrat und Kulturminister Alain Berset unterstrich seinerseits die Bedeutung von Locarno als Filmfestival, dessen Funktion weit über einen Kulturanlass hinausgehe.