Der japanische Altmeister des Zeichentrickfilms Isao Takahata ist tot. Er starb im Alter von 82 Jahren. In der Schweiz ist er unter anderem für die TV-Animeserie «Heidi» aus den 1970er Jahren bekannt. An der Schöpfung der Kultserie war nebst Takahata auch der spätere Oscarpreisträger Hayao Miyazaki beteiligt.
Für ihr Alpenmärchen nach den Büchern von Johanna Spyri hatten Myazaki und Takahata genau recherchiert. In Europa hatten sie die Schweizer Berge, Frankfurter Bürgerhäuser und den Hauptbahnhof skizziert und zuhause sorgfältig nachgezeichnet. Das Titellied der Serie - eine Art Jodel à la Japonaise - wurde regelmässig in den Tokyoter Karaoke-Clubs gespielt. Heidi-Fans haben sich in Clubs zusammengeschlossen, die Kinder spielten mit Heidi-Puppen oder -Plüschfiguren.
Am Filmfestival von Locarno bekam Takahata den Ehrenleoparden
Er gründete zusammen mit dem Animationsfilmregisseur Hayao Miyazaki das Studio Ghibli und erreichte unter anderem für sein preisgekröntes Werk «Die letzten Glühwürmchen» international Ruhm. Der anrührende Zeichentrickfilm thematisiert schonungslos die Schrecken des Krieges durch die Augen von Kindern.
Das Filmfestival von Locarno würdigte den Japaner 2009 mit einem Ehrenleoparden. Sein jüngster Film «Die Legende der Prinzessin Kaguya» wurde 2015 für den Oscar in der Kategorie «Bester animierter Spielfilm» nominiert.
Der Filmemacher starb in einem Spital in Tokio, wie japanische Medien am Freitag berichteten. Takahata war zuletzt gesundheitlich angeschlagen. (SDA/rad)