Man darf ihn nur Edward nennen – auf keinen Fall Ed oder gar Eddie. Dies betont das Management von Hollywood-Star Edward Norton (50) vor dem Interview mehrmals. Der Schauspieler empfängt BLICK im luxuriösen Londoner The Soho Hotel. Im Interview gibt er sich genau so distanziert, wie diese Regel impliziert. Doch im Gespräch über sein Traumprojekt «Motherless Brooklyn» leuchten Nortons Augen auf, und man merkt: Dieser Mann lebt für die Leinwand.
BLICK: Von «Fight Club» bis zu «Motherless Brooklyn» – was fasziniert Sie an Figuren, die mit sich selbst kämpfen?
Edward Norton: Ich bin auf der Suche nach Komplexität. Wir alle haben Seiten, auf die wir nicht stolz sind oder mit denen wir hadern. Ich mag es, wenn meine Figuren auf der Leinwand das echte Leben widerspiegeln, wenn sie dreidimensional sind. Lloyd (Hauptfigur von «Motherless Brooklyn»; Anm. der Red.) leidet am Tourette-Syndrom, es beeinträchtigt sein Leben. Aber seine Krankheit hilft ihm auch, anders zu denken als seine Detektiv-Kollegen und den Fall so schneller zu lösen. Diese zwei Seiten darzustellen, ist eine Herausforderung für mich.
Sie versuchten 20 Jahre lang, «Motherless Brooklyn» auf die Leinwand zu bringen, jetzt hat es geklappt. Hat der Mut Sie nie verlassen?
Es war glücklicherweise nicht so schwierig, wie man meinen könnte. Ich habe nicht 20 Jahre lang an dem Drehbuch gesessen und mir die Haare gerauft. Die Idee geisterte einfach in meinem Hinterkopf rum, während ich an anderen Projekten arbeitete. Mein Geheimnis ist, dass ich immer an mindestens vier verschiedenen Dingen auf einmal arbeite. Dann steigt die Möglichkeit, dass etwas klappt. Und man braucht Geduld. Viel Geduld.
Apropos Mut: Was macht Ihnen Angst?
Ich bin nicht der Typ, der mit vielen Ängsten durchs Leben geht. Vielleicht der Zustand unseres Planeten? Unser Umgang mit der Welt hat Katastrophen geschaffen, mit denen wir noch über Generationen kämpfen werden. Ich mache mir Sorgen um meine Kinder, diese Gefahr schwebt über ihren Köpfen. Meistens kann ich das glücklicherweise aber ganz gut ausblenden.
Was halten Sie von Greta Thunberg?
Ich kann sie nur bewundern. Sie ist eine Heldin, die Stimme einer ganzen Generation. Ich liebe ihren Biss. Ich liebe, dass sie einer ganzen älteren Generation sagt: ‹Das reicht einfach nicht. Ihr müsst es besser machen.› Das ist wichtig. Das brauchen wir.
Lionel, ihre Figur in «Motherless Brooklyn» leidet am Tourette-Syndrom und hat 1000 verschiedene Ticks. Haben Sie selbst auch einen?
Ich kaue mir beim Nachdenken auf meiner Zunge rum. Oder das sagen mir jedenfalls meine Frau und meine Kinder. Ich nehme das gar nicht mehr wahr. Ich glaube ein stückweit gibt es einen Lionel in allen von uns. Denn jeder von uns hat eine innere Stimme, die Dinge sagt, die man nie aussprechen würde. Lionel kann sie aber nicht für sich behalten, und genau deshalb haben viele Zuschauer Verständnis für ihn. Man sieht ihn an und denkt sich: Das mache ich eigentlich auch, aber glücklicherweise nur in meinem Kopf.
«Motherless Brooklyn» läuft jetzt in den Kinos.
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