Es ist DER Streifen des Sommers. «Straight Outta Compton», die verfilmte Biographie der legendären Hip-Hop-Formation «N.W.A.» («Niggaz Wit Attitude»), lässt derzeit in den USA die Kassen klingeln. Die Band, die sich in den 1980er-Jahren in Compton, einem heruntergekommenen Stadtteil von Los Angeles, formierte, machte den Hip Hop salonfähig. Die Mitglieder (MC Ren, Dr. Dre, Ice Cube, Eazy-E und DJ Yella) erhielten wegen ihres Songs «Fuck tha Police» böse Post vom FBI - und damit Weltruhm.
Doch nach ihrer Trennung 1991 gingen die Lebenswege der fünf Mitglieder auseinander. Und damit teils den Bach ab. Dr. Dre (50) etablierte sich vom verurteilten Schläger zum Hip Hop-Mogul, führte als Produzent Rapper wie 50 Cent (40), Eminem (42) und Snoop Dogg (43) zum Erfolg. 2014 verkaufte er seine Kopfhörer-Marke Beats inklusive dazugehörigem Musik-Streaming-Service an Apple. Preis: 3,2 Milliarden Dollar. Spätestens seit das ist Andre Romell Young, wie Dre mit bürgerlichem Namen heisst, die Personifikation des «Black American Dream»: Vom Gangster zum Milliardär. Klar, dass der Musiker auch gleich den Soundtrack zu «Straight Outta Compton» liefert.
Sein Sohn spielt die Hauptrolle
Ice Cube (46) ist heute Vater, Millionär, Filmproduzent und veröffentlichte neun Soloalben. Wie viel Einfluss er noch heute im Showgeschäft hat, zeigt auch die Besetzung des Hip Hop-Films: Sein Sohn O’Shea Jr. (24) besetzt in «Straight Outta Compton» die Hauptrolle und spielt Ice Cube auch wegen seiner krassen optischen Ähnlichkeit überzeugend.
Weniger Glück hatte Eazy-E (†31). Als kleinkrimineller Drogenhändler zur Band gekommen, gründete er sein eigenes Plattenlaben «Ruthless Records». Und stritt damit bei der Trennung gegen «N.W.A.» vor Gericht. Doch dann der Schock: Anfang 1995 wurde bei Eric Lynn Wright, wie er bürgerlich hiess, Aids diagnostiziert. Eazy-E starb am 26. März desselben Jahres.
Nach dem Hip Hop kam der Porno
Anders DJ Yella (47). Nach seinem wenig erfolgreichen Versuch, als Solokünstler durchzustarten, wurde er Pornoproduzent. Ganz der Geschäftsmann, steuerte er für die Sexfilme auch gleich seine eigenen Soundtrack dazu. Sein Ziel: Der grösste afroamerikanische Pornoproduzent zu werden.
Und wo bleibt MC Ren (46)? Der nervt sich auf Twitter über den Filmtrailer. Denn darin ist der Rapper (noch) nicht zu sehen: «Scheiss auf die Idioten bei Universal Pictures, die versuchen, die Geschichte neu zu schreiben.» Übrigens: Ice Cube und Dr. Dre gaben dem Film ihren Segen.
«Straight Outta Compton» startet am 27. August in den Deutschschweizer Kinos. (meg)
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