«Kämpfen? Immer noch? Sollte das nicht selbstverständlich sein?», sagt Viktor Giacobbo (66) zum Film «#Female Pleasure», zu Deutsch «Weibliche Lust». Die wird mittels Religion und Tradition weltweit noch immer systematisch unterdrückt. Das dokumentiert die Zürcher Regisseurin Barbara Miller (48) in ihrem Film mit fünf betroffenen Frauen aus fünf Religionen. Denn Christen, Juden, Hindus, Buddhisten und Moslems glauben zwar an unterschiedliche Götter, die Fundamentalisten unter ihnen haben aber eine Gemeinsamkeit: die Unterdrückung des weiblichen Körpers und die Verteufelung der weiblichen Sexualität. Im Film kommen Frauen zu Wort, die sich gegen das Tabu des Schweigens aufgelehnt haben und mit viel positiver Energie für eine gleichberechtigte Sexualität kämpfen.
Feminismus ohne Moralkeule
«Ich finde, das ist eine wunderschöne, starke und ehrliche Art von Feminismus», findet «Glanz & Gloria»-Moderatorin Jennifer Bosshard (24). «Denn zu keinem Zeitpunkt wird der Film despektierlich gegenüber der Männerwelt oder schwingt die Moralkeule. Und genau so kommen wir Frauen weiter.» Darum machen sich Männer genauso stark für die Botschaft des Films: «Das ist für uns alle wichtig», so Campino (56). Der Frontmann der Toten Hosen hat von Ex-Freundin Melanie Winiger (39) vom Film erfahren. «Campino ist ein guter Freund, ich habe ihn angerufen, genauso wie Seven oder Knackeboul», erklärt die Schauspielerin, die sich für den Film erstmals als Co-Produzentin engagiert hat.
Herzblut für gleichberechtigte Sexualität
«Da steckt mein ganzes Herzblut drin», so Winiger. Um prominente Stimmen für den Kinostart des Films zu mobilisieren, hat sie ihr ganzes Netzwerk aktiviert. Viel Überzeugungsarbeit brauchte sie nicht, alle waren sofort Feuer und Flamme. «Gerade wir Männer müssen uns engagieren», sagt etwa Rapper Knackeboul (36). Er finde es unglaublich, dass man 2018 noch immer die Unterdrückung der weiblichen Sexualität bekämpfen müsse.
Das Baby ist geboren, das Engagement wächst
Für Melanie Winiger ist mit dem Kinostart das Engagement längst nicht zu Ende: «Es geht nicht bloss um einen Film, sondern um eine Bewegung.» Darum sei jede Stimme, die sich für eine gleichberechtigte Sexualität starkmacht, wichtig. Winiger: «Mit dem Film ist das Baby geboren, jetzt kann es wachsen.»
«#Female Pleasure» startet am 15. November in den Schweizer Kinos.
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