Matthew McConaughey (49) hat eine bemerkenswerte Entwicklung durchgemacht. Nachdem er in den Nullerjahren vor allem mit seinem Sixpack und nicht seinen Schauspielkünsten zu einem Superstar wurde, gilt er heute als einer der wandlungsfähigsten Darsteller von Hollywood. Mit «The Beach Bum» will er dieser Entwicklung nun die Krone aufsetzen. Denn seine Figur, der Poet Moondog, ist mit seinem Bierbauch und geschmacklosem Kleiderstil wohl so weit entfernt von dem smarten Beau, den McConaughey früher gab, wie man nur sein kann. Leider verraucht der Charme von «The Beach Bum» trotz seiner beherzten Performance als dauerbekiffter Lebemann schnell.
Das grösste Problem an «The Beach Bum» ist, dass der Film nicht so viel Spass macht, wie er vorbigt. Zeitlupen-Sequenzen mit gigantischen Joints und nackten Frauen versuchen zwar, die Handlung zu ersetzen. Doch wer nicht so high wie Moondog ist, sucht spätestens nach einer halben Stunde nach einem roten Faden. Da nützen auch die zahlreichen Gastauftritte von Superstars wie Jonah Hill (35) oder Zac Efron (31, das Highlight des Filmes) nichts. Denn die Schauspieler geben sich zwar alle Mühe der Welt, die Handlung und Dialoge bleiben aber leider dünn wie ein Zigarettenpapier.
Stars spielen Verchleiderlis
«Das ist wahre Poesie», ruft Dichter Moondog in einer Rückblende in die Gesichter seiner entgeisterten Zuschauer, die seine Kunst einfach nicht verstehen. Es fühlt sich dabei an, als würde hier Regisseur Harmony Korine (46) selbst zu seinen Kritikern sprechen. Doch «The Beach Bum» ist keineswegs Poesie. Stattdessen fühlt er sich so an, als hätten sich ein paar Hollywood-Stars an einem Wochenende getroffen und Verchleiderlis gespielt. Das ist manchmal zwar noch lustig, mit der Zeit aber nur noch nervtötend.
1.5/5 Punkte