Auf einen Blick
- Bridget Jones kehrt als alleinerziehende Mutter in viertem Film zurück
- Neue Themen: Trauer als Witwe, kompliziertes Dating, Freundschaft im Fokus
- Drei vorherige Filme spielten 810 Millionen Franken ein
Nicht allzu hübsch, nicht allzu schlank, etwas schusselig, unverblümt direkt und mit einem guten Herzen: Die Engländerin Bridget Jones, kreiert von Helen Fielding, war damals eine etwas andere Frauenfigur als die hippen Zeitgeist-Ladys. Näher bei der Realität, zugänglicher. Das war wohl mit ein Grund für den Erfolg der drei Filme, die 810 Millionen Franken einspielten. Nach Teil 1 (2001), in dem Bridget als Single zwischen dem unentschlossenen Mark (Colin Firth mit Elchpulli!) und ihrem überheblichen Ex-Chef Daniel (Hugh Grant, 64) hin- und herpendelte, landete sie in Teil 2 (2004) etwas unmotiviert im thailändischen Knast und wurde in Teil 3 (2014) schliesslich Mutter.
Zehn Jahre später ist Bridget (Renée Zellweger, 55) Mitte fünfzig und hat zwei Kinder. Alleinerziehend wurstelt sie sich durch den Alltag, bringt ihren Nachwuchs im Pyjama zur Schule und stellt ihren zynischen Arbeitskollegen als Babysitter an. Tief im Innern ist sie aber immer noch traurig, denn Mark Darcy, der Vater ihrer Kinder, ist vor vier Jahren im Sudan bei einem humanitären Einsatz verstorben.
Mit brasilianischem Waxing zur neuen Beziehung
Ihre Freunde möchten sie wieder verkuppeln, empfehlen Tinder und ein brasilianisches Waxing, doch Bridget fühlt sich noch nicht bereit für eine neue Beziehung. Das ändert sich, als sie den zwanzig Jahre jüngeren Roxster (Leo Woodall, 28) kennenlernt. Die beiden haben Sex und Spass – doch kann das gutgehen?
Die Fettnäpfchen-Zeiten von früher sind für Bridget Jones in Teil 4 jedenfalls vorbei. Sie wirkt gereift und hat mit allerlei Problemen zu kämpfen, die Mütter wie Singles nur zu gut kennen. Der neue Film präsentiert deshalb weniger Gags, punktet dafür auf emotionaler Ebene. Ihre Trauer als Witwe, das komplizierte Dating von heute, die Wichtigkeit von guten Freunden und die Frage, was man mit fünfzig noch erreichen will, das sind Themen, die der Film erstaunlich stimmig auf den Punkt bringt. Die Texanerin Renée Zellweger ist als stets mit den Augen lächelnde Bridget gewinnend wie selten zuvor, sodass man sich schon darauf freut, sie in einem fünften Teil als sechzigjährige Seniorin zu sehen.
«Bridget Jones 4» – ab 13. Februar im Kino
Grossbritanien, 2025 mit Renée Zellweger, Hugh Grant, Leo Woodall
Regie: Michael Morris
Buch: Dan Mazer, Helen Fielding
Kamera: Suzie Lavelle
Länge: 120 Min.
Bewertung: ****