Wenn man dem Klatsch glaubt, dann hat ihn die Scheidung mit Angelina Jolie (44) und das monatelange Gerangel um das Sorgerecht für die Kinder zermürbt. Doch das stimmt offenbar nicht. Oder Brad Pitt (55) ist auch privat ein super Schauspieler. Denn der Typ, der mit «Auf gehts» das Interview startet, präsentiert sich als totaler Strahlemann. Witzig, souverän, kraftstrotzend. Dennoch: Fragen zu persönlichen Problemen sind tabu. Nicht einmal über seinen Film «Once Upon a Time … in Hollywood» kommt man an die Themen Frauen, Liebe oder Ehe heran. Im neuen Werk von Kultregisseur Quentin Tarantino (56) spielt Pitt den Stuntman Cliff Booth, den nur eines interessiert: Seine Freundschaft mit dem TV-Star Rick Dalton (gespielt von Leonardo DiCaprio).
Ihr einziger Anhang im Film ist ein Pitbull. Wie eng war das Verhältnis mit ihm?
Brad Pitt (grinst): Mit ihr. Sie wäre sehr beleidigt, wenn sie das hören würde.
Sorry, mit ihr. Haben Sie die Szenen mit ihr geprobt?
Nein, das überlasse ich den Tiertrainern.
Haben Sie selbst Hunde?
Ja, zwei. Mit denen schmuse ich und gehe mit ihnen schwimmen. Sie kommen im Film vor. Haben Sie gesehen, wie ein Pitbull meinen Hals leckt?
Ja.
Das war meiner.
Dann gibt es noch eine Szene, an die sich das Publikum erinnern wird. Brad Pitt arbeitet auf dem Dach und zieht sich das Hemd aus. Muskeln pur. Haben Sie für den Oben-ohne-Auftritt trainiert?
Ich spiele einen Stuntman. Da muss man besser in Form sein. Ich habe versucht, mich während der Dreharbeiten gut zu ernähren und fit zu halten.
Und jetzt?
Sind Hamburger und Pizza angesagt.
Machen Sie Action-Szenen wenigstens zum Teil selbst?
Haben Sie gesehen, wie ich im Film mit dem Auto um die Kurven presche?
Natürlich.
(Lacht.) Das war nicht ich. Mein Stuntman riskiert Kopf und Kragen, während ich in meiner Garderobe herumhänge. Dafür kann ich ihn und seine Kollegen nur bewundern.
Vor langer Zeit, genauer gesagt vor 33 Jahren, sind Sie nach Hollywood gekommen. War es damals leichter als heute, den Durchbruch zu schaffen?
So lange ist das schon her? Das heutige Hollywood kann man nicht mit dem von damals vergleichen. Wir leben im Zeitalter der Streaming-Sender. Dadurch bekommen mehr Leute in meiner Branche so viel Arbeit wie nie zuvor. Für mich ist Hollywood noch immer ein Ort, wo Geschichten zum Leben erweckt werden. Wo Filme gedreht werden, die uns zum Lachen bringen, die uns informieren und die der menschlichen Natur den Spiegel vorhalten. Aber die Glamour-Seite, ganz ehrlich, die hat mich nie interessiert.
Sie sind seit den 80ern berühmt. Wie hält man sich so lange in der Branche?
Indem man sein Selbstwertgefühl vom Showbusiness trennt. Welche Rollen man bekommt, ist eine sehr oberflächliche Sache. Viel wichtiger ist, ob man seine innere Einstellung bewahrt und menschliche Beziehungen behält.
Brad Pitt (55) sang als Kind im Kinderchor und wurde sehr religiös erzogen. Sein erster Job in Hollywood: Chauffeur für Stripperinnen. Seinen Durchbruch feierte er 1991 im Kultfilm «Thelma & Louise». Seither mauserte er sich zu einem der bekanntesten Schauspieler überhaupt. Zu seinen grössten Kino-Hits gehören «Fight Club» (1999), «Ocean's Eleven» (2001) und «World War Z» (2013). Pitt war mit Juliette Lewis (46), Gwyneth Paltrow (46), Jennifer Aniston (50) und Angelina Jolie (44) liiert. Mit Letzterer liefert er sich einen bösen Scheidungskrieg.
Brad Pitt (55) sang als Kind im Kinderchor und wurde sehr religiös erzogen. Sein erster Job in Hollywood: Chauffeur für Stripperinnen. Seinen Durchbruch feierte er 1991 im Kultfilm «Thelma & Louise». Seither mauserte er sich zu einem der bekanntesten Schauspieler überhaupt. Zu seinen grössten Kino-Hits gehören «Fight Club» (1999), «Ocean's Eleven» (2001) und «World War Z» (2013). Pitt war mit Juliette Lewis (46), Gwyneth Paltrow (46), Jennifer Aniston (50) und Angelina Jolie (44) liiert. Mit Letzterer liefert er sich einen bösen Scheidungskrieg.
Sie haben das erste Mal mit Leonardo DiCaprio zusammengearbeitet. Sind Sie am Set Freunde geworden?
Nicht wirklich. Er ist total überbewertet (lacht). Ernsthaft, er ist ein grossartiger Kerl, ich habe eine Menge Respekt für ihn. Wir haben uns vom ersten Tag an verstanden. Wir wissen genau, was der andere durchmacht, weil wir im gleichen Ökosystem gross geworden sind. Wir mussten beide unseren Weg finden. Wir haben für unseren Job viele Freiheiten, auch die Privatsphäre geopfert. Das schweisst uns zusammen.
Ist es schwierig, in Hollywood Freunde zu finden?
Meine besten Freunde habe ich seit 30 Jahren. Gott sei Dank habe ich sie gleich zu Beginn meiner Karriere getroffen.
Sie spielen in «Once Upon a Time … in Hollywood» einen ziemlich furchtlosen Typen. Sind Sie privat auch so ein Draufgänger?
Kommt drauf an, was man unter «furchtlos» versteht. Wenn es darum geht, den Mount Everest zu bezwingen, dann ist das nicht mein Ding. Furchtlos zu sein, bedeutet für mich, seine Stimme gegen Ungerechtigkeiten zu erheben. Und das versuche ich zu tun.
Wo sind Sie am liebsten in Hollywood?
Dort, wo ich wohne. Gleich unterhalb des berühmten Schriftzugs. Ich kann das Hollywood-Zeichen von meinem Haus aus sehen.
Es wurde berichtet, dass Sie die Schauspielerei an den Nagel hängen wollen. Stimmt das?
Quatsch. Dafür geniesse ich den Job zu sehr. Ich habe lediglich in einem Interview gesagt, dass jeder Film eine grosse Verpflichtung sei. Du musst deine Familie verlassen, weil du bis zu einem halben Jahr auf einem Set rumhängst. Als junger ungebundener Typ kann das ganz lustig sein, aber wenn man älter wird, kann das auch nerven. Ich will nicht mehr so oft unterwegs sein, also suche ich mir die Rollen inzwischen etwas sorgfältiger aus. Aber in Rente gehe ich noch lange nicht.
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