Normalerweise stemmt die gebürtige Innerschweizerin Julia Föry (29) bis zu sechs Stunden täglich Gewichte, um an Bodybuilding-Wettkämpfen erfolgreich zu sein. Die Jury, vor der die Fitnesstrainerin heute in Genf bestehen muss, ist die Filmakademie. Für ihre Rolle in «Pearl» ist Föry in einer der Königskategorien als beste Darstellerin für den Schweizer Filmpreis nominiert.
«Gesellschaftliche Normen sprengen»
Regisseurin Elsa Amiel (40) wollte mit ihrem Werk die bisher unbekannte Bodybuilding-Szene beleuchten. In Föry fand sie die perfekte Besetzung. «Zuerst war ich etwas skeptisch, weil ich mit den Abläufen nicht vertraut war», sagt diese, «aber das hat sich rasch gelegt. Ich könnte mir nun gut vorstellen, wieder vor der Kamera zu stehen.» «Pearl» sorgte bereits an den Solothurner Filmtagen im Januar für Furore. «Das Werk ist spannend, weil es die gesellschaftlichen Normen sprengt», sagt Festivaldirektorin Seraina Rohrer (41). Ein Triumph in Genf wäre aber eine grosse Überraschung. Als Favoritin gilt Sarah Sophia Meyer (35) in «Zwingli».