«Rogue One: A Star Wars Story» ist anders. Nicht nur, weil er der erste Teil der Anthology-Serie ist und ausserhalb der Episoden-Filme spielt, sondern weil er sich auch sonst von den Weltraum-Abenteuern abhebt. Er nimmt das Wort «Wars» in seinem Titel ernst – und das ist gut so.
Die Handlung
Der Film spielt direkt vor «Episode IV – A New Hope». Felicity Jones (33) spielt Jyn Erso, eine taffe Kriminelle, die sich den Rebellen anschliesst, um ihrem Vater zu helfen. Dieser wurde während ihrer Kindheit vom Imperium verschleppt, um ihnen bei der Entwicklung des Todessterns zu helfen. Jyn will ihn befreien und hilft gleichzeitig den Aufständischen, die Pläne zur Lahmlegung des Planetenzerstörers zu beschaffen.
Mut zu Neuem, Mut zur Ernsthaftigkeit
Was simpel klingt, wird wegen zahlreicher Wendungen und Figuren voller Tiefe zu einer der komplexesten Geschichten im «Star Wars»-Universum. Während die letztjährige Geschichte, «Episode VII: The Force Awakens», vor allem altbewährte Wege beschritt und mit seinem aus den ersten Teilen bekannten Aufbau eher als Neuinterpretation von «Episode IV - A New Hope» bezeichnet werden kann, hat «Rogue One» den Mut zu Neuem.
Das zeigt sich auch in den Dialogen, den Kostümen und den Sets. Das Neue ist der Mut zur Ernsthaftigkeit. Zwar gibt es mit dem Imperial-Droiden K-2S0 erneut einen elektronischen Witzbold im Team, doch niedliche Maskottchen wie die Ewoks oder BB-8 sucht man vergebens. Witzige One-Liner im Auge des Sturms sind glücklicherweise ebenfalls selten. Stattdessen stehen brutale Schlachten und deren emotionale Konsequenzen im Vordergrund.
Atemberaubende Schlachtsequenzen
Alleine mit dem atemberaubenden Endkampf, der sich sowohl am Boden als auch in der Luft abspielt, treibt der Film das Adrenalin in die Höhe. Die letzten fünf Minuten suchen in Sachen Intensität ihresgleichen.
Am ehesten lässt sich der Film mit «Episode V – The Empire Strikes Back» vergleichen. Er hat die gleiche hoffnungslose Stimmung, dieselbe düstere Licht- und Farbpalette, dieselben hohen Einsätze. Für viele, auch für mich, ist «Empire» der beste «Star Wars» aller Zeiten, weshalb auch «Rogue One» immer wieder für Gänsehaut sorgt.
Krieg der Sterne statt Weltraum-Märchen
Der neuste «Star Wars»-Film ist kein Weltraum-Märchen, sondern ein tatsächlicher Krieg der Sterne. Die gigantischen Weltraumschlachten rücken neben den brutalen Bodenkämpfen fast in den Hintergrund. Der Film verzichtet grösstenteils bewusst auf die Magie der «Episoden»-Filme, und das ist gut so. Denn so hat «Rogue One» Raum zum Atmen und kann sich einen eigenen Platz in dem Sternen-Epos schaffen. (klm)
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