Bis auf den allerletzten Platz ist das riesige Empire-Imax-Kino am Leicester Square in London gefüllt. 1200 Fans und Journalisten warten auf das neue «Star Wars»-Abenteuer «The Last Jedi» (ab Donnerstag im Kino). Einige sitzen sogar am Boden, weil sie keinen Platz mehr gefunden haben. Die Spannung ist greifbar: Kann der achte «Star Wars»-Film die Erwartungen erfüllen?
Erst tritt noch Regisseur Rian Johnson (43) vor das Publikum. Er sagt, wie stolz man auf den Film, wie toll eine Premiere vor so einem Riesenpublikum sei. Dann rollt Knuddel-Roboter BB-8 auf die Bühne, die Fans toben. «Viel Spass!» wünscht der Regisseur – los gehts!
Volle Ladung «Star Wars»
Eines wird schnell klar: «The Last Jedi» bringt die volle Ladung «Star Wars». Mehr Sternenkrieg geht nicht. Der Film verpackt fast alle Figuren und Markenzeichen der Klassiker in ein neues, spektakuläres Abenteuer. Ein wenig Déjà-Vu lässt sich da nicht vermeiden: Wieder ein Zerstörer, den eine Bombe genau am richtigen Ort trifft – noch ein Moment, der die Grenze zwischen Abklatsch und Hommage verschwinden lässt.
Manchmal wirkt das alles ein wenig berechnend. Hier eine Szene mit einem Fan-Liebling, damit die Millionen von «Star Wars»-Spezialisten in den Internet-Foren etwas zu diskutieren haben. Dort eine Referenz an einen Klassiker, damit Kids und Eltern gleich viel Spass haben. Und eine der Heldinnen ist jetzt natürlich asiatischer Herkunft, damit der Yuan auch im chinesischen Markt rollt.
Seien wir ehrlich: «The Last Jedi» ist mehr oder weniger «The Empire Strikes Back» mit neuen Figuren. Doch weil der Klassiker von 1980, der zweite «Star Wars»-Film je, wohl für immer als bester der ganzen Reihe gilt, darf sich auch «The Last Jedi» mehr als nur sehen lassen. Vor allem ist Johnsons Film, bei aller Dramatik, extrem lustig. So oft gelacht wurde noch in keinem Sternenkrieg-Abenteuer.
Emotionaler Abschied von Leia
«The Last Jedi» ist ein grandioses Spektakel geworden. Vollgepackt mit atemberaubender Action, aber auch ganz vielen berührenden Momenten. Vor allem die alte Garde um Mark «Luke Skywalker» Hamill (66) und Carrie Fisher (†60) spielt noch einmal gross auf. Fisher, die im Dezember 2016 verstorbene «Prinzessin Leia», wird auf besonders emotionale Art und Weise verabschiedet. Doch auch Daisy Ridley (25) und Adam Driver (34) überzeugen, verbreiten jugendliche Frische und Energie.
Ist «The Last Jedi» also der beste «Star Wars»-Film, wie im Netz bereits diskutiert wird? Darüber kann man geteilter Meinung sein. Sicher aber ist er der lustigste und emotionalste Film der Saga. Dafür gibt es auch in London am Ende donnernden Applaus!