DC hat es mit «Wonder Woman» vorgemacht, nun zieht Marvel nach. «Captain Marvel» ist der 21. Streifen aus dem Haus und der erste Film mit einer weiblichen Superheldin in der Hauptrolle. Recht lange, wenn man bedenkt, dass sich Marvel und Disney (Walt Disney kaufte die Kult-Comic-Schmiede vor mehreren Jahren) aus einem gut gefüllten Superhelden-Comic-Archiv bedienen können.
Gespielt wird Captain Marvel/Carol Danvers von Brie Larson (29, «Kong: Skull Island»). Sie räumte 2016 einen Oscar als «Beste Hauptdarstellerin» für ihre Darstellung im Film «Room» ab.
Brie Larson trainierte hart für «Captain Marvel»
Nun schlüpft Larson in den Superheldenanzug im Avengers-Universum und wird zur mächtigen Retterin, als die Erde in einen Krieg mit Ausserirdischen gerät. «Ich liebe es, dass sie so stark, aber auch verletzlich ist», sagt Larson zu BLICK. Das ist wohl auch der Grund, warum die Macher sie für diese Rolle auswählten. Die US-Amerikanerin ist das perfekte «Mädchen von nebenan», mit ihr werden sich viele Zuschauer identifizieren können.
Für ihre Rolle als Superheldin begann Larson neun Monate vor Drehstart mit einem knallharten Fitness-Training. Sie stemmte Gewichte (am Ende schaffte sie knapp 115 Kilo), machte Klimmzüge und Liegestützen. Nützlich, wenn man seine Gegner in bildgewaltigen Action-Szenen mit einem Faustschlag und einem lockeren Spruch auf den Lippen zur Strecke bringt. Das zeichnet den Film auch aus. In gewohnter Marvel-Manier werden die Bösen zu einem hübschen Pop-Soundtrack vor einer galaktisch-gigantischen Kulisse verprügelt.
Samuel L. Jackson wurde verjüngt
Zeitlich ist «Captain Marvel» in den 90er-Jahren angesiedelt, also vor der Gründung des Superhelden-Elite-Teams «Avengers». Unter der Leitung von S.H.I.E.L.D.-Agent Nick Fury (Samuel L. Jackson, 70) verteidigen Thor, Iron Man und Co. regelmässig die Erde vor Bedrohungen aus dem All. Und hier kommt – neben der weiblichen Superheldin – ein absolutes Highlight. Mit der Hilfe modernster Computertechnik haben die Macher den inzwischen 70-jährigen Jackson alias Nick Fury um mehrere Jahrzehnte verjüngt – ein Augenschmaus.
«Es macht Spass, ihn ohne das ganze Gepäck, das er mit sich herumträgt, zu spielen», sagt Jackson über die Zeitreise zu seiner jüngeren Figur. Fury trifft im Film erstmals auf Captain Marvel/Carol Danvers und lernt, dass es im Universum weitere Lebensformen neben der menschlichen Spezies auf der Erde gibt – die ihnen nicht alle wohlgesinnt sind. Und ein weiteres Mysterium um Fury wird gelüftet – wie kam der S.H.I.E.L.D.-Agent eigentlich zu seinem Markenzeichen, der schwarzen Augenklappe?
Umgesetzt wurde der Marvel-Blockbuster vom Regisseuren-Duo Anna Boden (42) und Ryan Fleck (42). Und die setzten auf jede Menge Frauenpower. Captain Marvel bekommt Unterstützung von ihrer besten Freundin Maria «Photon» Rambeau (Lashana Lynch, 31). Und auch auf der Gegenseite überzeugt Sniper und Elite-Kämpferin Minn-Erva (Gemma Chan, 36).
Der eigentliche Star in «Captain Marvel» spricht nicht
Nervig fällt auf: die Glorifizierung Amerikas als über alles herrschende Supermacht. Besonders schön dafür – der Tribut-Cameo-Auftritt von Comic-Legende Stan Lee (†95). Er ist der Vater der Superhelden: Ohne ihn würden die weltberühmten Figuren – und eben auch «Captain Marvel» – nicht existieren.
Aber die Schauspieler haben harte Konkurrenz – von einem orangefarbenen Büsi. Im Film stiehlt Katze Goose der Superheldin die Show – wie auch beim Pressetermin in London. Eigentlich sollte die Samtpfote, die eine wichtige Schlüsselrolle im Film verkörpert, brav für Fotos auf einem Kissen sitzen bleiben. Doch das Büsi hüpfte mit einem eleganten Sprung herunter und flitzte durch den Hotelflur davon – der Tiertrainer fluchend hinterher. Die Katze hatte die Lacher auf ihrer Seite – genau wie im Film.
«Captain Marvel» läuft in der Deutschschweiz ab dem 7. März. In weiteren Rollen sind zu sehen: Jude Law, Annette Bening und Ben Mendelsohn.
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