Zur Verleihung des 66. Deutschen Filmpreises trifft sich die Branche in Berlin. Verliehen wird die mit insgesamt knapp drei Millionen Euro höchstdotierte Kulturauszeichnung Deutschlands. 1800 prominente Gäste werden zu der von Jan Josef Liefers moderierten Gala im Palais am Funkturm erwartet.
Mit neun Nominierungen geht der Politthriller «Der Staat gegen Fritz Bauer» als klarer Favorit ins Rennen - Lars Kraumes brillantes Drama über die schwierige Aufarbeitung der NS-Zeit im Nachkriegsdeutschland. Das letzte Wort haben aber die 1700 Mitglieder der Deutschen Filmakademie, die über die Gewinner entscheiden.
Die Nominierten in der Königskategorie «Bester Spielfilm» könnten dieses Jahr kaum unterschiedlicher sein. «Der Staat gegen Fritz Bauer» ist ein packender, auf Tatsachen beruhender Politthriller. Auch die Darsteller des Films haben Lola-Chancen: Burghart Klaussner ist für die beste Hauptrolle als Generalstaatsanwalt und Nazi-Jäger Fritz Bauer nominiert, Ronald Zehrfeld für die beste Nebenrolle als Bauers Mitarbeiter.
Aber auch die beim Kinopublikum mit 2,5 Millionen Zuschauern enorm erfolgreiche Hitler-Satire «Er ist wieder da» (Regie: David Wnendt/«Feuchtgebiete») hat Chancen auf die Lola für den besten Spielfilm. Hitler-Darsteller Oliver Masucci ist ausserdem als bester Hauptdarsteller nominiert, Fabian Busch als Hitler-«Entdecker» für die beste Nebenrolle.
Vier weitere Filme konkurrieren um die Trophäe für den besten Spielfilm. Tom Tykwer bringt mit seiner mit US-Star Tom Hanks gedrehten Tragikomödie «Ein Hologramm für den König» Hollywoodglanz nach Deutschland. Die englischsprachige Romanverfilmung darf dank deutschem Regisseur und deutschen Produzenten beim Filmpreis starten. Doris Dörrie schickt ihr berührendes Drama «Grüsse aus Fukushima» ins Rennen, ihre Hauptdarstellerin Rosalie Thomass ist als beste Schauspielerin nominiert.
Ebenfalls am Start: Thomas Stubers «Herbert» mit Peter Kurth als an ALS erkranktem Ex-Boxer. Kurth hat wie Burghart Klaussner und Oliver Masucci auch Chancen auf den Preis als bester Hauptdarsteller. Das in der Jugendpsychiatrie spielende, mit hervorrangenden Nachwuchstalenten gedrehte Drama «4 Könige» (Regie: Theresa von Eltz) ist ebenfalls Kandidat für die goldene Lola.
Allein für die Nominierung in der Sparte «Bester Spielfilm» gibt es eine Prämie von 250'000 Euro. Im Falle eines Gewinns kommen weitere 250'000 Euro dazu. Das Preisgeld muss für die Produktion eines neuen Films verwendet werden.
Zwei undotierte Lolas sind schon fest vergeben. Für die Schulkomödie «Fack Ju Göhte 2» - mit rund 7,6 Millionen Kinozuschauern ein Publikumsrenner - wird Hauptdarsteller Elyas M'Barek den Preis für den besucherstärksten Film entgegennehmen. Die Ehren-Lola erhält Filmproduzentin Regina Ziegler («Weissensee»).