«Ich brauche dringend Kaffee», gähnt Gerard Butler (49). Der Hollywood-Star ist hundemüde von den vielen Interviews, die er für den dritten Teil der Actionfilm-Serie «Fallen» («London Has Fallen», «Olympus Has Fallen» und jetzt neu «Angel Has Fallen») geben muss. Sie strengen ihn fast genauso an wie die Nonstop-Stuntszenen, die er als Schutzengel des US-Präsidenten überstehen muss.
Bis auf die Müdigkeit scheinen Sie im wahren Leben keine Probleme mit ihrem Körper zu haben. Oder täuscht das?
Gerard Butler: Ich nähere mich dem Stadium, in dem ich ein bisschen vorsichtiger sein muss. Die Stuntmänner, mit denen ich arbeite, sagen immer: «Junge, du hängst dich rein wie kein anderer.» Kommt hinzu, dass ich schon angeschlagen in die Dreharbeiten von «Angel Has Fallen» gegangen bin.
Klingt ernst.
War es auch. Ich habe einiges durchgemacht. Motorradunfälle. Ein paar Knochenbrüche in meinen Füssen. Risse in den Knien. Probleme mit der Hüfte.
Mussten Sie operiert werden?
Ja, fünf Mal. Weil der erste Eingriff schiefgegangen war. Ich bin praktisch aus dem Krankenhaus zum Set geflogen und vier Tage später haben die Dreharbeiten begonnen.
Warum tun Sie sich das an?
Wenn ich in einem Film bin, dann kommt der schottische Krieger in mir hervor. Hinterher muss ich den Preis dafür zahlen. Wie vor zwei Monaten. Da habe ich mir den Hals verrenkt. Bis heute muss ich immer noch die perfekte Position beim Schlafen finden. Sonst habe ich höllische Schmerzen.
Sollten Sie sich nicht mal eine Auszeit gönnen?
Nein, als Schauspieler muss man weitermachen. Ich habe Filme gedreht, in denen ich kaum noch laufen konnte und trotzdem rennen und springen musste. Ich beschwere mich nicht. Irgendwie liebe ich das. Anschliessend sagt man sich: «Okay, das war ein Kampf, aber ich habe ihn überstanden.»
Wird es weitere Filme aus der «Fallen»-Serie geben?
Ich habe ursprünglich nur mit einem einzigen dieser Filme gerechnet, sicher nicht mit einer Trilogie. Im Moment wäre wohl «Britain Has Fallen» angesagt.
Sie sind also kein Fan vom Brexit?
Nein. Ich wünschte, ich könnte meine Figur Mike Banning vorbeischicken, der eine neue Abstimmung erzwingt (lacht).
Haben Sie sich mit echten Secret-Service-Agenten für Ihre Rolle ausgetauscht?
Klar. Einige haben am Set sogar als ständige Berater fungiert. Die Storys über ihren Job sind unglaublich spannend. Was mich am meisten beeindruckt hat, dass einige eine sehr enge Beziehung zu den Präsidenten hatten, die sie geschützt hatten. Die haben mit ihnen wie mit alten Freunden gesprochen, haben sich nach Kindern und der Familie erkundigt.
Im Film fallen Ihnen Menschen, denen Sie vertraut haben, in den Rücken. Kennen Sie das?
Ich bin schon etwas länger auf der Welt und bin leider schon ein paar Mal von angeblichen Freunden enttäuscht worden. Mit zunehmendem Alter habe ich aber gelernt, besser einzuschätzen, welchen Leuten ich wirklich vertrauen kann.
Im November werden Sie 50. Planen Sie eine grosse Feier?
Ich weiss nicht, ob es Verdrängung ist, aber darüber habe ich noch nicht wirklich nachgedacht. Ich habe drei Kollegen, die am selben Tag Geburtstag haben. Wir haben kürzlich darüber gequatscht, ob wir zusammen feiern sollten. Am besten in einem Land, in dem keiner von uns wohnt.
Sehen Sie die 50 als Schritt in einen neuen Lebensabschnitt?
Zahlen waren mir immer egal. Anderseits habe ich gerade die zwei wohl härtesten Jahre meines Lebens hinter mir. Es fühlte sich an, als hätte ich in einem Feuer gesessen und nicht aufstehen können. Dieses Gefühl ist glücklicherweise wieder weg, ich habe die Zügel wieder in der Hand. Da mein 50. Geburtstag zufällig in die jetzige Phase fällt, ist es ein schöner Gedanke, sagen zu können: «Jetzt schlag ich das nächste Kapitel auf!»
Was wollen Sie noch erreichen?
Ich liebe die Schauspielerei. Doch ich muss nicht mehr unter allen Umständen vor der Kamera stehen. Falls ich nie wieder arbeiten könnte, wäre das auch okay für mich.
Der gebürtige Schotte Gerard Butler (49) besuchte eine katholische Schule und studierte später Jus. In einem Londoner Café wurde er von einem Schauspieler angesprochen, der ihm eine Rolle anbot. Bei den Dreharbeiten seines ersten Films rettete er ein ertrinkendes Kind, dafür erhielt er eine Tapferkeitsurkunde. Zu seinen bekanntesten Filmen gehören «300», «Lara Croft: Tomb Raider» mit Angelina Jolie (2003) und «P.S. Ich liebe Dich» (2007). Ein Grosserfolg ist auch seine «Fallen»-Trilogie. Butler ist mit Innenarchitektin Morgan Brown (48) liiert.
Der gebürtige Schotte Gerard Butler (49) besuchte eine katholische Schule und studierte später Jus. In einem Londoner Café wurde er von einem Schauspieler angesprochen, der ihm eine Rolle anbot. Bei den Dreharbeiten seines ersten Films rettete er ein ertrinkendes Kind, dafür erhielt er eine Tapferkeitsurkunde. Zu seinen bekanntesten Filmen gehören «300», «Lara Croft: Tomb Raider» mit Angelina Jolie (2003) und «P.S. Ich liebe Dich» (2007). Ein Grosserfolg ist auch seine «Fallen»-Trilogie. Butler ist mit Innenarchitektin Morgan Brown (48) liiert.