54. Solothurner Filmtage eröffnet
Die Direktorin hat ein Problem mit alten Männern

Zum Start der Filmtage erntet Seraina Rohrer (41) nicht nur Applaus: Etablierte Filmschaffende kritisieren die Auswahl in Solothurn.
Publiziert: 24.01.2019 um 22:55 Uhr
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Seraina Rohrer, die Direktorin der Solothurner Filmtage, macht sich mit ihren Entscheiden nicht überall beliebt.
Foto: Stefan Bohrer
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Katja RichardRedaktorin Gesellschaft

Unruhe an den Solothurner Filmtagen: An der gestrigen Premiere wurde nicht in jedem Kinosessel mit der gleichen Begeisterung applaudiert, Festivaldirektorin Seraina Rohner (41) erntete im Vorfeld Kritik. «Sie hat ein Problem mit alten Männern», mutmasst Regisseur Christian Labhart (66). Sein aktueller Dokfilm «Passion» wurde abgelehnt, nachdem in der Vergangenheit die meisten seiner Werke in Solothurn gezeigt worden waren. Das stösst nicht nur beim Regisseur auf Unverständnis. Hinter ihm stehen 30 Filmemacher, die eine Petition eingereicht hatten und eine Prüfung des Entscheids forderten.

Labhart betont, dass es dabei nicht um persönlichen Unmut, sondern Grundsätzliches gehe: «Die Frage ist, ob Solothurn eine Werkschau bleibt oder sich zum wettbewerbsorientierten Festival entwickelt.» Heute bewege man sich in Richtung Mainstream. Womöglich sei sein Film «Passion» für Solothurn «zu sperrig oder zu belehrend». Es sei ein kritischer Film, in dem Labhart die 68er-Bewegung aufarbeitet und die Konsumwelt von heute radikal in Frage stellt. Im April kommt er in die Schweizer Kinos.

Gestandene Filmemacher und Junge

Entsteht hier ein Grabenkampf zwischen etablierten Filmemachern und der Nachwuchsgeneration? «Die Solothurner Filmtage haben den Auftrag, die Diversität des heimischen Filmschaffens abzubilden», erklärt Direktorin Seraina Rohrer. Ausgewählt wird nach Qualität und Vielfalt, junge und etablierte Filmschaffende kommen so beide zum Zug. Weil es immer mehr Einreichungen gebe, sei es schlicht nicht möglich, alle Filme zu zeigen. Von 125 Spiel- und Dokumentarfilmen wurden 75 selektioniert. «Das ist nicht meine persönliche Wahl, sondern die der Kommission. Sie besteht aus gleich viel Frauen und Männern im Alter von 35 bis plus 65 Jahren», so Rohrer weiter. 

Am Samstag kommt es zum Showdown

Sie nimmt das Anliegen der Filmschaffenden durchaus ernst. «Es ist nicht das erste Mal, dass wir heftige Reaktionen bekommen.» Darum lädt die Rohrer am Samstag um 15.30 Uhr zu einer offenen Podiumsdiskussion im Kino Uferbau – es verspricht ein filmreifer Showdown zu werden.

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