11. Zurich Film Festival
Schweizer Teenie-Drama mit Publikumspreis ausgezeichnet

Neben grossen internationalen Namen haben sich am 11. Zurich Film Festival (ZFF) auch die Schweizer Filmschaffenden viel Anerkennung eingeheimst. Die Goldenen Augen im internationalen Spielfilm- und Dokumentarfilmwettbewerb gingen allerdings nach Island und Mexiko.
Publiziert: 03.10.2015 um 23:03 Uhr
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Aktualisiert: 30.09.2018 um 18:56 Uhr

In seinem schrägen, warmherzigen Drama «Hrútar» erzählt Grímur Hákonarson die Geschichte von Gummi und Kiddi - zwei Brüdern, bockig wie ihre Schafe, die über 40 Jahre lang nicht miteinander gesprochen haben.

Der Regisseur, der am Samstagabend an der Award Night im Zürcher Opernhaus den Hauptpreis in der Kategorie «Internationaler Spielfilm» entgegennehmen konnte, widmete den Preis allen Filmschaffenden seiner Heimat Island.

Erfolgreich endete das 11. ZFF auch für die mexikanische Filmemacherin Betzabé García. Sichtlich überwältigt nahm sie das Goldene Auge für den besten internationalen Dokumentarfilm entgegen.

Ihr Erstlingswerk «Los reyes del pueblo que no existe» gibt Einblick in eine Stadt im Nordwesten Mexikos, die seit der Errichtung eines nahegelegenen Staudamms auf Grund immer wiederkehrender Überschwemmungen praktisch menschenleer ist.

Im «Fokus Schweiz, Deutschland, Österreich» hat sich der brandaktuelle Episodenfilm «Thank You for Bombing» von Barbara Eder durchgesetzt. Die Österreicherin begleitet drei TV-Berichterstatter in ein von Krieg bedrohtes Gebiet und dokumentiert deren Ausharren, bis die erste Bombe hochgeht.

Die Goldenen Augen der beiden internationalen Wettbewerbe sind mit je 25'000 Franken dotiert, während die Auszeichnung der Sektion «Fokus Schweiz, Deutschland, Österreich» mit einem Preisgeld von 20'000 Franken verbunden ist.

Der mit 10'000 Franken dotierte Förderpreis für den besten Schweizer Film im ZFF-Programm ging an die schweizerisch-rumänische Koproduktion «Miracolul din Tekir». Bildstark und voller märchenhaftem Zauber schildert Regisseurin Ruxanda Zenide die Begegnung zweier Frauen. Die eine ist auf mysteriöse Weise schwanger geworden, die andere leidet unter ihrem unerfüllten Kinderwunsch.

Den Publikumspreis heimste Niklaus Hilbers «Amateur Teens» ein. Der Schweizer Regisseur zeigt darin authentisch und ganz ohne Mahnfinger womit Jugendliche heute zu kämpfen haben, wie sie an Grenzen gehen, scheitern und wieder aufstehen.

Der zum dritten Mal vergebene Preis für das beste Treatment konnte die deutsch-schweizerische Autorin und Regisseurin Stefanie Klemm für das Projekt «Renatas Erwachen» in Empfang nehmen.

Sie erhält 5000 Franken als Preissumme sowie 25'000 Franken für die Drehbuchentwicklung. Entstehen soll ein Film über eine Frau, die nach 30 Jahren Eingefrorensein erwacht und sich in der neuen Gegenwart zurechtfinden muss.

Insgesamt zeigte das Zurich Film Festival, das bei seiner 11. Ausgabe einen neuen Besucherrekord verzeichnen konnte, 161 Filme aus 27 verschiedenen Ländern, darunter 14 Weltpremieren, 36 Erstlingswerke und 9 Beiträge von Schweizer Filmschaffenden. Fünf davon waren im Rennen um Goldene Augen.

Wie bereits im Vorfeld bekannt war, nahm der britische Regisseur Mike Leigh («Naked», «Happy-Go-Lucky») an der Award Night den «A Tribute to....Award» entgegen. Er reiht sich somit in die Reihe weiterer internationaler Film-Berühmtheiten wie Kiefer Sutherland (Golden Eye Award), Armin Mueller-Stahl (Lifetime Achievement Award) oder Arnold Schwarzenegger (Golden Icon Award), die ihre Preise im Verlauf des Festivals abgeholt hatten.

Ausser Mike Leigh und zahlreichen Schweizer Promis schritten am Samstagabend weitere illustre Gäste aus der internationalen Filmwelt über den Grünen Teppich - darunter die amerikanische Produzentin Elisabeth Karlsen (Jury-Präsidentin Internationaler Spielfilm) sowie deren Jury-Kollegin, die deutsche Schauspielerin Maria Furtwängler.

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