11 Tage, 11 Filme
Das darfst du am Locarno Film Festival nicht verpassen

Vom 7. bis zum 17. August läuft die 77. Ausgabe des Locarno Film Festival, das trotz beschränkter Grösse zu den wichtigsten Filmfestivals der Welt gehört. Seit 2021 ist der in Zürich aufgewachsene Giona A. Nazzaro künstlerischer Leiter. Blick hat sein Programm studiert.
Publiziert: 06.08.2024 um 19:25 Uhr
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«Le Déluge» von Gianluca Jodice mit Mélanie Laurent als Königin Marie Antoinette und Guillaume Canet als König Louis XVI.
Foto: zVg
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Jean-Claude GalliRedaktor People

Mittwochabend beginnt das 77. Locarno Film Festival und der beschauliche Ort am Lago Maggiore wird für elf Tage wieder zur «Welthauptstadt des Autorenfilms». Gezeigt werden 225 Filme, 104 davon als Weltpremiere. Knapp 50 sind Schweizer Herkunft, ein neuer Rekord. Blick stellt elf Highlights vor: 

7

August: «Le Déluge» von Gianluca Jodice (50)

Locarno eröffnet dieses Jahr mit einem Historiendrama über die letzten Tage von Marie Antoinette (1755–1793) und Louis XVI. (1754–1793). Die Hauptdarsteller, Mélanie Laurent (41) und Guillaume Canet (51), werden dabei mit dem «Davide Campari Excellence Award» geehrt.

8

August: «Reinas» von Klaudia Reynicke (47)

Die schweizerisch-peruanische Doppelbürgerin war diesen Januar mit ihrem dritten Spielfilm am legendären Sundance Film Festival von Robert Redford (87) in Park City vertreten. Sie begann 2005 in New York Filme zu drehen und schloss 2010 ihr Filmstudium in Genf und Lausanne ab.

9

August: «Repérages» von Michel Soutter (1932–1991)

Die Cinémathèque suisse hat den Schweizer Neo-Klassiker mit Léa Massari (91) und Jean-Louis Trintignant (1930–2022) aus dem Jahr 1977 neu restauriert und digitalisiert. Anschliessend wird er von Filmo, der Online-Edition des Schweizer Films, veröffentlicht. 

10

August: «Sew Torn» von Freddy Macdonald (24)

Der schweizerisch-amerikanische Doppelbürger wurde 2019 als jüngster Regie-Absolvent aller Zeiten am American Film Institute aufgenommen. Für seinen ersten abendfüllenden Spielfilm übernahm er mit seinem Vater auch gleich den Schnitt und schrieb das Drehbuch. 

11

August: «The Lady from Shanghai» von Orson Welles (1915–1985)

Diese neu restaurierte Version des Film-noir-Meisterwerks von 1947 mit Rita Hayworth (1918–1987) und der berühmten Spiegelkabinett-Szene läuft im Rahmen der Locarno-Retrospektive zum 100-jährigen Bestehen von Columbia Pictures am späten Abend auf der Piazza Grande.

12

August: «Transamazonia» von Pia Marais (53)

Der Neo-Western wurde im Regenwald von Brasilien und Französisch-Guyana gedreht und wartet mit toller Besetzung auf: Neben Helena Zengel (16), die durch den Film «Systemsprenger» 2019 zum Kinderstar wurde, ist auch die Bernerin Sabine Timoteo (49) dabei.

13

August: «Sauvages» von Claude Barras (51)

Der langerwartete neue Animationshit des Genfer Schöpfers von «Ma vie de courgette» – 2017 für einen Oscar nominiert – wurde vom vermissten Basler Umweltaktivisten Bruno Manser und Mitgliedern der Penan, einer indigenen Volksgruppe auf der Insel Borneo, inspiriert. 

14

August: «Espèce menacée» von Bruno Deville (48)

Zum ersten Mal kommt eine Schweizer Fernsehserie zur Premiere. Im Zentrum steht die vom Klimawandel bedrohte Alpengemeinde Excelsior. Mit dabei ist der aus «Bon Schuur Ticino» bekannte Vincent Kucholl (48). Nach Locarno läuft die RTS-Reihe einen Monat auf Play Suisse. 

15

August: «Die Anhörung» von Lisa Gerig (34)

Die in Morges VD geborene und in Zürich ausgebildete Regisseurin bekam 2024 in Solothurn für ihren ersten Lang-Dokumentarfilm «Die Anhörung» über den komplexen Asylbewerbungsprozess den mit 60'000 Franken höchstdotierten Schweizer Filmpreis «Prix de Soleure». 

16

August: «Akiplėša» von Saulė Bliuvaitė (30)

Das Coming-of-Age-Drama der litauischen Regisseurin geht im Hauptwettbewerb ins Rennen um den Goldenen Leoparden und beweist die gute Hand des künstlerischen Leiters Giona A. Nazzaro (59) für besondere Entdeckungen abseits von Mainstream und der grossen Filmnationen. 

17

«Le procès du chien» von Laetitia Dosch (43)

Das diesjährige Finale auf der Piazza Grande: Die seit «Bonjour Paris» 2017 erfolgreiche Schauspielerin, ausgebildet in Paris und Lausanne, inszenierte mit dieser französisch-schweizerischen Co-Produktion erstmals einen Spielfilm und übernahm auch die Hauptrolle. 

Exakte Spielzeiten und -Orte auf www.locarnofestival.ch 

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