007-Bösewicht Yaphet Kotto will keinen schwarzen Bond
«Zum Teufel mit der politischen Korrektheit!»

Wäre ein schwarzer James Bond eine Fehlbesetzung? Ja, sagt Schauspieler Yaphet Kotto, der einst den Gegenspieler des Geheimagenten verkörperte. Warum seine Aussage so krass ist? Kotto ist schwarz.
Publiziert: 10.04.2015 um 19:38 Uhr
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Aktualisiert: 01.10.2018 um 01:41 Uhr
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Der Cast des James Bond-Films «Leben und Sterben lassen» (1973): Roger Moore (James Bond), Jane Seymour (Solitaire), Julius Harris (Tee Hee), Geoffrey Holder (Baron Samedi), Earl Jolly Brown (Whisper), Yaphet Kotto (Kananga).
Foto: Getty Images

Die Figur des James Bond zu spielen ist der Traum vieler Schauspieler. Wer möchte nicht als charmanter Gentleman, Action-Held und Womanizer in einem auf der Kinoleinwand die männlichen und weiblichen Zuschauer gleichermassen begeistern?

Der Schauspieler Idris Elba (42) macht im Anzug eine gute Figur und würde auch sonst perfekt in diese Rolle passen. Doch Elba ist schwarz und deswegen in den Augen des ersten schwarzen Bond-Bösewichts Yaphet Kotto völlig ungeeignet für die Rolle. «James Bond kann nicht schwarz sein. Zum Teufel mit der politischen Korrektheit, wir müssen bei dem bleiben, was buchstäblich korrekt ist», so der Schauspieler im Interview mit «Big Issue». 1973 spielte er Dr. Kananga alias Mr. Big in «Leben und Sterben lassen».

«Schwarze können nie 007 sein»

Seiner Meinung nach sollten Schwarze aufhören, Rollen zu spielen, die von Weissen erschaffen wurden, weil diese Rollen nicht für sie geschrieben wurden. Lieber solle man sich Figuren ausdenken, für die es keine etablierten Vorbilder gebe. Schliesslich habe Ian Fleming die Figur des Geheimagenten als weisse Figur erschaffen. Schwarze könnten «003» oder 006 sein, aber nicht 007». Kotto sagt, es sei lächerlich, alles spielen zu wollen.

Der ehemalige Bond-Darsteller Roger Moore (87) meinte lediglich, dass Bond «English-English» sein sollte. Einen schwarzen Bond fände er interessant, aber nicht realistisch. Moore betonte jedoch, dass sich seine Äusserung nicht auf Schauspieler Idris Elba beziehe. Der wiederum wiegelte beim «Hollywood Reporter» ab: Es habe nie Gespräche mit den Produzenten gegeben, womit sich das Gerücht wohl selbst erledigt habe. Überhaupt kam die Idee erst zustande, weil der aktuelle James Bond-Darsteller Daniel Craig vor vier Jahren sagte, er würde einen guten Bond abgeben. «Da begann das Gerücht», so Elba.

Daniel Craigs vierter Bond-Teil kommt im November ins Kino

Dabei würden einige Promis gern Elba als 007 sehen. Unter anderem der frühere Bond-Darsteller Pierce Brosnan (61), «Ein Quantum Trost»-Star Gemma Arterton (29) und Kanye West (37).

Wie lange Daniel Craig (47) noch im Dienst seiner Majestät steht ist nicht bekannt. Sein vierter 007-Teil «Spectre» kommt im November in die Kinos. (paf)

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