Sie kämpften Schulter an Schulter gegen Armut und Krankheit. 1992 eröffneten der legendäre Kinderarzt Beat Richner (1947–2018), auch bekannt als Beatocello, und sein Wegbegleiter, Kinderarzt Peter Studer (†73), das erste Spital im kambodschanischen Kantha Bopha. Während Richner sein unermüdliches Engagement und seine Unterstützungsbitten öffentlich machte, agierte der ruhige Studer als Macher im Hintergrund.
Als Richner vor drei Jahren krankheitsbedingt von Kambodscha in die Schweiz zurückkehren musste, übernahm Studer dessen Funktion, führte das gemeinsame Erbe mit Hilfe der Schweizer Stiftung Kantha Bopha alleine weiter. Oftmals während Monaten vor Ort.
Über ein Inserat haben sie sich kennengelernt
«Peter war schon vor Richner in Kambodscha tätig. Er verliebte sich in das Land und die Leute. Als Beat ein Inserat aufgab, er suche einen Arzt für sein Spital, meldete sich Peter, so kamen sie zusammen», so Stiftungs-Präsident René Schwarzenbach (60).
In den gemeinsamen 28 Jahren, bauten Richner und Studer fünf Kinderspitäler und ein Geburtshaus auf, behandelten 16 Millionen Kinder unentgeldlich.
Peter Studer verstarb am 6. Mai
Doch letzten Herbst wurde bei Peter Studer ein bösartiger Hirntumor diagnostiziert. Und doch liess es sich der Arzt nicht nehmen, im Februar diesen Jahres noch einmal nach Kambodscha zu reisen. Am Mittwoch, 6. Mai, ist er zu Hause in Birrwil AG, im Beisein seiner Ehefrau Geneviève Cattin (73) verstorben.
Seine Nachfolge werde das Führungsteam, bestehend aus drei Fachärzten vor Ort übernehmen. Dies mit der Unterstützung der Schweizer Stiftung und Peter Studers Witwe, die neu in den Stiftungsrat gewählt wurde. «Sie wird auch in Peters und Beats Sinn weiterhin alles daran setzen, dass den Kindern in Kambodscha geholfen wird», so Schwarzenbach, der sich nun um Studers Abdankungsfeier kümmert, die in der Schweiz stattfinden soll.