Beide sind 48. Beide haben je einen Oscar und drei Golden Globes. Aber sie standen noch nie zusammen vor der Kamera. Julia Roberts und Nicole Kidman – so heisst es – meiden einander. Alles nur eine Masche? Nun äussert sich Julia Roberts zu diesem Gerücht. Und zu weiteren Maschen.
SonntagsBlick: Sie sind bekannt als Amerikas Sweetheart. Werden Sie auch mal sauer?
Natürlich. Aber ich explodiere nicht. Ich werde dann ganz ruhig und in mich gekehrt. Wenn ich nichts mehr sage, sollten Sie sich in Acht nehmen.
Sie sind berühmt für Ihren geschmackvollen Stil. Wie sieht es bei Ihnen zu Hause aus?
Als ich heute Morgen das Haus verliess, konnte man überall schmutziges Geschirr bewundern. Ansonsten ist der Stil eher modern und gemütlich. Mit drei kleinen Kindern kann man sich nicht anders einrichten.
Sie und Danny Moder feiern dieses Jahr den 15. Hochzeitstag. Was ist der Schlüssel für eine gute Ehe?
Ich kann nur für mich sprechen. Man muss am anderen interessiert bleiben und in die Beziehung investieren wollen. Natürlich hilft es auch, dass wir weitgehend dieselben Wertvorstellungen haben. Zum Beispiel, dass einer immer zu Hause bei den Kindern ist, wenn der andere arbeitet. Ausser, wir sind – wie bei diesem Film – am selben Set. Dann nehmen wir die Kids mit.
In «Secret in Their Eyes» (Vor ihren Augen) standen Sie zum ersten Mal mit Nicole Kidman vor der Kamera. Ging es gut?
Ich muss etwas gestehen: Alles, was ich über Nicole Kidman sage, kommt aus einer absoluten Befangenheit heraus (lange Pause, dann das typische «Pretty Woman»-Lächeln). Ich finde Nicole einfach perfekt!
Kannten Sie sich schon?
Wir sind uns öfter bei Events begegnet und haben uns unterhalten, aber leider noch nie ein Projekt zusammen gemacht. Gott sei Dank hatte ich jetzt die Möglichkeit, sechs Monate fast jeden Tag mit ihr zusammen zu sein. Sie ist einfach krankhaft schön und talentiert. Zudem ist sie sehr menschlich, warmherzig und weiss, was sie im Leben will. Mein Respekt für sie ist grenzenlos.
Wie entscheiden Sie, ob Sie eine Filmrolle annehmen?
Wenn ich eine Zeit lang zu Hause gewesen bin, fühle ich meine kreativen Impulse wachsen. Bisher hatte ich immer das Glück, dass mir genau zu dem Zeitpunkt geeignete Rollen angeboten wurden. Wer weiss, vielleicht finde ich in Zukunft auch andere Mittel, diese kreativen Impulse umzusetzen. Bis dahin bleibe ich der Filmbranche treu.
In welchen Bereichen sind Sie sonst noch kreativ?
Ich stricke fürs Leben gern. Und zwar in jeder freien Minute, in einer Drehpause oder wenn die Kids in der Schule sind. Ich stricke oft Geburtstagsgeschenke für meine Freunde und Familie.
Sie sind auch leidenschaftliche Gärtnerin ...
Ja, das bin ich! Wir bauen Obst und Gemüse an. Alles bio natürlich. Ich kriege einen perfekten Salat zusammen mit Grünkohl, Tomaten, Avocados. Dazu kommt noch ein gekochtes Ei von unseren Hühnern.
Was ist das Wichtigste, was Sie Ihren drei Kindern mit auf den Lebensweg geben?
Dass sie begreifen und zu schätzen wissen, wie privilegiert sie sind. Sie sollen einfach lernen, dass es nicht selbstverständlich ist, all das zu haben, womit sie aufwachsen. Als Eltern versuchen wir, ihnen mit gutem Beispiel voranzugehen. Wir zeigen ihnen, was Liebe und Zuneigung bedeutet, wie man ein guter und mitfühlender Zuhörer ist.
Sie haben zwei Söhne und eine Tochter. Erzieht man Mädchen eigentlich anders als Jungen?
Warum sollte ich? Ich behandle alle drei auf dieselbe liebevolle Weise. Wenn man auch nur anfängt, sich überhaupt Fragen dazu zu stellen, wie man Mädchen und wie man Jungen erziehen soll, erweitert man die Kluft zwischen den Geschlechtern. Wir sind doch alle nur Menschen! l