In der gestrigen «Tatort»-Folge «Fangschuss» aus Münster (D) wurde ein Schweizer zur Lachnummer. Schurkin Dr. Freya Freitag lockte den tapsigen Jäger Dr. Bürli in der Nacht auf einem Jagdhochsitz in die Falle und liess ihn mit dem Gewehr auf ein wehrloses Mädchen im Wald schiessen. Und er traf nicht einmal!
Unternehmer Bürli war für einen Pharma-Deal mit Schurkin Freitag aus der Schweiz angereist und fragte sie auf dem Hochsitz mit peinlich starkem Schweizer Akzent: «Sollten wir nicht auf das Feld schauen?» Die boshafte Unternehmerin entgegnete, ihr Ziel befinde sich im Wald. Dass da die blauhaarige Leila herumirrt, weiss nur Freitag. Bürli glaubt, einem Hirsch auf der Spur zu sein. Obwohl sie über ein Nachtsichtgerät verfügen, lässt sich der Tollpatsch in die Irre führen und befolgt Freitags Anweisung zu schiessen. «Es isch öppis Wiisses», meint Bürli noch, als er durchs Visier seines Gewehrs in die dunkle Nacht späht. Mehr sieht er offenbar nicht. Dennoch drückt er ab.
Der Schweizer ist zu doof, um zu treffen
Bürli – immerhin ein gebildeter Doktor – wundert sich gar nicht, wieso er bei einer Nacht-und-Nebel-Aktion in den Wald schiessen soll. Er will auch kein einziges Mal durch das Nachtsichtgerät schauen, um sein Ziel zu bestätigen. Lieber schiesst er blindlings – auf Anweisung seiner Geschäftspartnerin – auf ein Lebewesen.
Nicht einmal als die Schurkin nervös wird und fordert: «Schiessen Sie! Drücken Sie ab! Drücken Sie ab!», hinterfragt er ihr Motiv. Für ein gelungenes Geschäft tut der Schweizer eben alles. Blöder gehts kaum!
Glück im Unglück: Der Schweizer ist auch noch zu doof, um zu treffen. Das Mädchen überlebt mit einem Schreck.
Offenbar merkten die Macher des «Tatorts» selbst, wie peinlich Bürli rüberkommt. Für seine Rolle hatten sie keinen Schweizer, sondern den Kölner Schauspieler Heinrich Cuipers (64) engagiert.