Jäger sollte wehrloses Meitli erschiessen
«Tatort» verkauft Schweizer für blöd

Im gestrigen «Tatort» wurde Jäger Dr. Bürli von einer Schurkin fies hinters Licht geführt – und dabei auch im SRF beinahe zum Mörder.
Publiziert: 03.04.2017 um 10:11 Uhr
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Aktualisiert: 07.10.2018 um 13:58 Uhr
Angelika Meier

In der gestrigen «Tatort»-Folge «Fangschuss» aus Münster (D) wurde ein Schweizer zur Lachnummer. Schurkin Dr. Freya Freitag lockte den tapsigen Jäger Dr. Bürli in der Nacht auf einem Jagdhochsitz in die Falle und liess ihn mit dem Gewehr auf ein wehrloses Mädchen im Wald schiessen. Und er traf nicht einmal!

Foto: WDR/Martin Menke

Unternehmer Bürli war für einen Pharma-Deal mit Schurkin Freitag aus der Schweiz angereist und fragte sie auf dem Hochsitz mit peinlich starkem Schweizer Akzent: «Sollten wir nicht auf das Feld schauen?» Die boshafte Unternehmerin entgegnete, ihr Ziel befinde sich im Wald. Dass da die blauhaarige Leila herumirrt, weiss nur Freitag. Bürli glaubt, einem Hirsch auf der Spur zu sein. Obwohl sie über ein Nachtsichtgerät verfügen, lässt sich der Tollpatsch in die Irre führen und befolgt Freitags Anweisung zu schiessen. «Es isch öppis Wiisses», meint Bürli noch, als er durchs Visier seines Gewehrs in die dunkle Nacht späht. Mehr sieht er offenbar nicht. Dennoch drückt er ab.

Für ein gutes Geschäft tut der Schweizer alles: Ohne zu hinterfragen, schiesst er nachts blindlings in den Wald – auf ein wehrloses Mädchen.
Foto: WDR/Martin Menke

Der Schweizer ist zu doof, um zu treffen

Bürli – immerhin ein gebildeter Doktor – wundert sich gar nicht, wieso er bei einer Nacht-und-Nebel-Aktion in den Wald schiessen soll. Er will auch kein einziges Mal durch das Nachtsichtgerät schauen, um sein Ziel zu bestätigen. Lieber schiesst er blindlings – auf Anweisung seiner Geschäftspartnerin – auf ein Lebewesen.

Leila Wagner ist Schurkin Freitag ein Dorn im Auge und soll erschossen werden.
Foto: WDR/Martin Menke

Nicht einmal als die Schurkin nervös wird und fordert: «Schiessen Sie! Drücken Sie ab! Drücken Sie ab!», hinterfragt er ihr Motiv. Für ein gelungenes Geschäft tut der Schweizer eben alles. Blöder gehts kaum!

Dass die Rolle die Schweizer in ein schlechtes Licht rückt, hat offenbar auch der «Tatort» gemerkt. Die Rolle von Bürli übernahm der deutsche Schauspieler Heinrich Cuipers.
Foto: WDR/Martin Menke

Glück im Unglück: Der Schweizer ist auch noch zu doof, um zu treffen. Das Mädchen überlebt mit einem Schreck.

Offenbar merkten die Macher des «Tatorts» selbst, wie peinlich Bürli rüberkommt. Für seine Rolle hatten sie keinen Schweizer, sondern den Kölner Schauspieler Heinrich Cuipers (64) engagiert.

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