Zweiter Prozess gegen Harvey Weinstein gestartet
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Wegen Missbrauch angeklagt:Zweiter Prozess gegen Harvey Weinstein gestartet

Zweiter Prozess gegen den Ex-Starproduzenten Harvey Weinstein
Nun sagt «Braveheart» gegen ihn aus

Seit einer Woche läuft der zweite Prozess gegen Harvey Weinstein wegen Vorwürfen des sexuellen Missbrauchs. Nun tritt mit Mel Gibson in dem Verfahren bald eine weitere Hollywood-Grösse gegen den früheren Kino-Mogul als Zeuge auf.
Publiziert: 24.10.2022 um 05:58 Uhr
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Aktualisiert: 25.10.2022 um 07:47 Uhr
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Ihm drohen 140 Jahre Gefängnis: Harvey Weinstein, aufgenommen beim Prozessbeginn, der mehrere Wochen dauern soll.
Foto: AFP
Jean-Claude Galli

Morgen gilt es für den Ex-Filmproduzent Harvey Weinstein (70) wieder ernst. 2020 wurde er wegen Sexualverbrechen bereits zu 23 Jahren Gefängnis verurteilt. Jetzt geht es beim zweiten Prozess vor dem Obersten Gericht in Los Angeles mit den Eröffnungsplädoyers richtig zur Sache. Letzte Woche wurde die Jury ausgewählt, bei einer Verurteilung drohen ihm bis zu 140 Jahre Gefängnis.

Im Jahr 2020 wurde Weinstein zu 23 Jahren Knast verurteilt
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Dieses Urteil wird aufgehoben:2020 wurde Weinstein zu 23 Jahren Knast verurteilt

Im Verfahren geht es um mutmassliche Attacken gegen fünf Frauen zwischen 2004 und 2013 in Hotels in Beverly Hills und Los Angeles. Weinstein werden unter anderem Vergewaltigung und erzwungener Oralsex zur Last gelegt.

Finte oder wirkliches Argument?

Mit Mel Gibson (66, «Braveheart») kommt im Vergleich zum ersten Prozess eine neue Dimension ins Spiel. Der Hollywoodstar ist mit der als «Jane Doe #3» anonymisierten dritten Frau, die gegen Weinstein Vorwürfe erhebt, bekannt und wird als Zeuge aussagen. Sie hatte Gibson vom Übergriff Weinsteins erzählt, bei dem der Produzent sie 2010 bedrängt, wehrlos gemacht und vor ihr onaniert haben soll. Das Verteidigerteam versuchte letzte Woche vergeblich, Gibson als Zeugen auszuschliessen. Unter anderem mit dem Argument, der Schauspieler habe eine persönliche Aversion gegen Weinstein, weil dieser Jude sei. Entsprechende Ressentiments habe Gibson als Regisseur in seinem umstrittenen Film «Die Passion Christi» von 2004 dargestellt. Allerdings war Weinstein bisher nie wirklich intensiv als praktizierender Glaubensvertreter in Erscheinung getreten, was den Einwurf der Verteidigung eher als Finte erscheinen lässt.

Unter den Zeuginnen ist zudem die Frau des kalifornischen Gouverneurs Gavin Newsom (55). Die frühere Schauspielerin Jennifer Siebel Newsom (48) gibt an, dass Weinstein sie ebenfalls belästigt habe. Hier wird die Verteidigung gemäss US-Medien wohl versuchen, ihre Glaubwürdigkeit zu minimieren, indem sie darauf hinweist, die beiden hätten sich bereits vor der allfälligen Tat näher gekannt. Zudem habe sie grundsätzlich ein Faible für bekannte Männer gehabt. Siebel war 2002 während einiger Monate mit George Clooney (61) ausgegangen.

Im Jahr 2020 wurde Weinstein zu 23 Jahren Knast verurteilt
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