«Wollten nur, dass sie Hilfe bekommt»
Sohn von Elizabeth Taylor spricht über ihre Alkoholsucht

In einem BBC-Interview spricht Christopher Wilding, der Sohn von Hollywoodstar Elizabeth Taylor, über die schwierigen Familienverhältnisse. Es geht dabei um ihren Missbrauch von Medikamenten und Alkohol.
Publiziert: 14.10.2024 um 18:50 Uhr
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Aktualisiert: 14.10.2024 um 18:56 Uhr
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Elizabeth Taylor war die Film-Ikone schlechthin.
Foto: Imago

Auf einen Blick

  • Elizabeth Taylor kämpfte nach ihrer Scheidung mit Drogen und Alkohol
  • Familienintervention brachte Taylor dazu, Hilfe zu suchen
  • Taylor erhielt Behandlung in der Betty Ford Clinic
  • Taylor sprach öffentlich über ihre Erfahrungen und Heilung
Die künstliche Intelligenz von Blick lernt noch und macht vielleicht Fehler.
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Saskia SchärRedaktorin People

Elizabeth Taylor (1932–2011), die Grand Dame Hollywoods, hatte bekanntermassen nicht nur acht Ehemänner, sondern auch Suchtprobleme. Und sie war einer der ersten Stars, der sich öffentlich dazu äusserte. Wie schlimm es für sie und ihre Familie wirklich war, erklärt nun ihr Sohn Christopher Wilding in der neuen BBC-Dokumentation «Elizabeth Taylor: Rebel Superstar». Darin schaut Wilding auf ihre Kämpfe mit den Tabletten und dem Alkohol zurück.

«Sie hatte körperliche Beschwerden und besonders starke Rückenschmerzen, für die Schmerzmittel ein legitimes Mittel waren», erklärt Wilding und fügt an: «Als sie klein war, gab es all diese Wundermedikamente, und man nahm einfach eine Pille. Das war ihre Herangehensweise – besseres Leben durch Wissenschaft.» Doch es blieb nicht bei den Pillen. Auch zum Alkohol griff sie gern, was ihrem engsten Umfeld nicht verborgen blieb. Sie alle wussten, dass Taylor «Alkohol und Schmerzmittel, einschliesslich injizierbarer, missbrauchte».

Gespräche hätten nicht zum erwünschten Ergebnis geführt, weshalb der Punkt kam, «an dem wir entschieden, dass eine Intervention notwendig ist», so Wilding. «Wir wollten nur, dass sie Hilfe bekommt. Enge Familienmitglieder flogen ein, und das war wirklich schwierig.»

«Ich dachte, ich wäre eine gute Mutter»

In alten Aufzeichnungen kommt die 2011 verstorbene Filmdiva selbst zu Wort: «Die Familienintervention hat mich völlig aus der Bahn geworfen. Es macht einen völlig sprachlos, aber es war so aufrichtig und mit viel Liebe gemacht.» Weiter führt sie aus, dass die Intervention wie ein Schlag ins Gesicht war und sie infolgedessen mit einem harten Knall auf dem Boden der Realität gelandet sei. «Mein Gott, ich dachte, ich wäre eine gute Mutter. Wie habe ich zugelassen, dass ich das den Menschen antue, die ich am meisten liebe?»

Nach dieser Erkenntnis nahm sie – zur grossen Überraschung von Sohn Christopher Wilding – die Hilfe ihrer Familie an und liess sich im Dezember 1983 in eine Entzugsklinik einweisen. In der Betty Ford Clinic musste Taylor «viele Dinge tun, die sie in ihrem Erwachsenenleben nie tun musste», betont Wilding. Dazu gehörte sowohl das Übernehmen von gewissen Haushaltsarbeiten als auch das Teilen eines Schlafzimmers. 

Offener Umgang mit ihrer Suchterkrankung

Die Therapiesitzungen habe sie jeweils sehr ernst genommen, was sie in einem alten Videoclip bestätigt. «Ich fühlte mich wirklich zum ersten Mal in meinem Leben nicht von jemandem ausgenutzt. Ich wurde für mich selbst akzeptiert. Ich war gezwungen, die ehrliche Wahrheit darüber zu sehen, wer ich war.»

Ihre Suchterkrankung und den siebenwöchigen Entzug machte Taylor öffentlich – etwas, das sich zu jener Zeit kaum jemand getraute. Für die Ex-Schwiegertochter von Taylor, Aileen Getty, ein durchaus nachvollziehbarer Schritt. «Wenn sie nicht an die Öffentlichkeit gegangen wäre, wäre es wahrscheinlich sowieso an die Presse durchgesickert. Da hat sie sich wahrscheinlich gesagt: ‹Besser selbst an die Öffentlichkeit gehen, um die Kontrolle über die Erzählung zu behalten.›»

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