«Es gibt immer noch viele unter euch, die nicht für ihr Verhalten bezahlt haben. Für euer ekelhaftes Benehmen, das kein Platz in dieser Industrie hat.» Mit diesen Worten setzte Asia Argento (42) am diesjährigen Filmfestival in Cannes ein Zeichen für die MeToo-Bewegung und gegen sexuelle Belästigung in Hollywood. Nun der Schock: Gestern wurde bekannt, dass die Schauspielerin 2013 selbst den damals 17-jährigen Jimmy Bennett (22) sexuell genötigt haben soll. Das schrieb die «New York Times», nachdem sie von einer anonymen Quelle ein Informationspaket erhielt.
«Das Timing ist ungeheuerlich»
Eine zutiefst ironische Situation, findet jedenfalls Ben Brafman (70), der Anwalt von Filmproduzent Harvey Weinstein (66). Argento war eine der ersten Frauen, die den Hollywood-Riesen der sexuellen Belästigung bezichtigte, enthüllte schliesslich sogar, dass er sie vergewaltigt habe. Weinstein selbst beteuert aber bis heute seine Unschuld – auch in einem neuen Statement, das er über Brafman veröffentlicht hat.
«Diese Entwicklung ist eine unglaubliche Heuchelei von Asia Argento», wütet dieser in dem Schreiben an «TMZ». «Am ungeheuerlichsten ist dabei das Timing. Zur selben Zeit, in der sie in ihrem Fall an einer Einigung arbeitete, hat sie sich ganz vorne bei Mr. Weinsteins Gegnern positioniert. Und das obwohl ihre Beziehung zu Mr. Weinstein eine sexuelle Beziehung zwischen zwei willigen Erwachsenen war, die mehr als vier Jahre dauerte.»
Rose McGowan will auf weitere Details warten
Weniger hart geht währenddessen Argentos MeToo-Mitstreiterin Rose McGowan (44) mit ihr ins Gericht. Während die Schauspielerin, die Weinstein ebenfalls Vergewaltigung vorwirft, gestern noch twitterte, dass «ihr Herz gebrochen» sei, mahnt sie heute zur Vorsicht: «Wir kennen alle nicht die genaue Situation, und ich bin mir sicher, dass noch mehr Details ans Licht gelangen. Seid sanft!»
Für Argento könnte die Situation so oder so trotz der Einigungszahlung von 380'000 Dollar noch ein Nachspiel haben. Wie «TMZ» berichtet, hat die Polizei von Kalifornien eine Ermittlung gestartet. Derzeit sollen Beamte versuchen, mit Bennett in Kontakt zu treten. (klm)