Die britische Schauspielerin Emma Thompson steigt aus der Produktion des Animationsfilms «Luck» aus. Als Grund gab die zweimalige Oscar-Gewinnerin die Rekrutierung von John Lasseter an. Der ehemalige Kreativchef von Disney steht in der Kritik, die Vorwürfe sind happig.
Lasseter soll mehrere Frauen sexuell belästigt haben. Im «Hollywood Reporter» packte ein langjähriger Angestellter im November 2017 aus und sagte, der 62-Jährige sei für sein «Grapschen, Küssen und Kommentare über Körpermerkmale» bekannt gewesen. Im Juni 2018 trat Lasseter letztlich unter Druck von seiner Rolle zurück.
Thompson denkt an ihre Tochter
Nun wurde er von der «Luck»-Produktionsfirma Skydance angestellt. Zu viel für Thompson. In einem Brief an die Firma zeigte sich der Filmstart irritiert über das Vorgehen. Sie beschrieb die Rekrutierung von Lasseter als «sonderbar» in der Nachricht, die von der Zeitung «Los Angeles Times» veröffentlicht wurde.
Thompson fragte in ihrem Brief: «Warum sollte eine Frau mit einem Mann zusammenarbeiten, der jahrzehntelang Frauen unangemessen berührt hat?» Sie sei sich bewusst, dass sich «das jahrhundertelange Anspruchsdenken gegenüber Frauenkörpern» nicht über Nacht ändern werde. Trotzdem möchte sie ein Zeichen setzen, auch wegen ihrer Tochter. «Wenn Menschen wie ich, die ihre Meinung dazu sagten, nicht Stellung beziehen, ist es unwahrscheinlich, dass sich schnell genug etwas ändert, damit die Generation meiner Tochter sicher ist.»
Lasseter hatte für Disney das Trickfilmstudio Pixar erfolgreich geführt. Er war Regisseur der bekannten Trickfilme «Cars» und «Toy Story». (nim)