Die französische Justiz hat ein formelles Ermittlungsverfahren wegen Vergewaltigung und sexueller Nötigung gegen den Schauspieler Gérard Depardieu eröffnet. Ein Untersuchungsrichter veranlasste dies bereits am 16. Dezember, wie die Nachrichtenagentur AFP am Dienstag aus Justizkreisen erfuhr. Eine 22-jährige Schauspielerin und Tänzerin wirft dem 72-Jährigen vor, sie im August 2018 in seiner Pariser Wohnung zweimal sexuell missbraucht zu haben. Depardieu bestreitet die Vorwürfe.
Die Schauspielerin erstattete noch im selben Monat Anzeige, dadurch ausgelöste Ermittlungen wurden aber im Juni 2019 eingestellt. Die Pariser Staatsanwaltschaft erklärte damals, es hätten sich keine Hinweise auf mögliche Vergehen Depardieus ergeben. Im August 2020 reichte die Frau eine schärfere Klage ein, weshalb neue Ermittlungen notwendig wurden.
Gérard Depardieu weist Vorwürfe zurück
Depardieus Anwalt erklärte, sein Mandant «bestreitet die Anschuldigungen gegen ihn vollständig». Die Anwältin der Klägerin bat darum, «die Intimsphäre und das Privatleben» ihrer Mandantin zu respektieren.
Gérard Depardieu ist einer der berühmtesten französischen Schauspieler. Unter anderem ist er für seine Rollen als Cyrano von Bergerac, Obelix und Graf von Monte Christo bekannt. (AFP/SDA)