Ihre Karriere klingt wie der Traum jedes Musikers. Vanessa Mai (27) sang sich mit Hits wie «Ich vermiss dich so» und «Ich sterb für dich» in den Schlagerolymp. Nur – der Erfolgsdruck wurde für Mai fast zu gross. Im «Bild»-Interview sagt sie: «Es gab eine Zeit in diesem Jahr, da ging es mir wirklich nicht gut. Ich hatte zwar Erfolge, war aber trotzdem unglücklich.» Das konnten auch ausverkaufte Konzerte und zwei Nummer-eins-Alben nicht ändern. Sie fährt fort: «Ich fühlte mich sehr unter Druck gesetzt, dabei wollte ich nur Musik machen. Es ging nur noch um schneller, höher, weiter. Dieser Erfolgsdruck hat mich zermürbt.»
Selbstzweifel machten sich breit. Mai begann sich mit anderen Sängerinnen zu vergleichen und dachte, alle seien besser als sie. «Darüber wurde ich unzufrieden mit allem.» Sie fühlte sich leer und unendlich traurig, wie die Musikerin sagt. Dazu kamen auch noch Ratschläge von falschen Freunden. «Ich bin von falschen Freunden und Beratern manipuliert worden.» Leute gaben ihr das Gefühl, sie müsse sich für ihre Musik schämen. Im März sagte Vanessa Mai ihre geplante Arena-Tourneee ab. Ihren Fans erklärte sie damals auf Facebook, sie befinde sich in einem «wahnsinnig kreativen Schaffensprozess».
Vanessa Mai will nächstes Jahr wieder durchstarten
Mai rappelte sich wieder auf, beendete die Zusammenarbeit mit ihren Beratern und gönnte sich eine Auszeit. Im kommenden Jahr will sie wieder für ihre Fans da sein. Ein neues Album, ein TV-Film und eine Tournee stehen auf dem Programm – allerdings in kleineren Hallen. Sie fühle sich wieder wie zu Beginn ihrer Karriere: «Mein Manager und Ehemann Andreas und ich entscheiden alles selbst. Und das fühlt sich gut und richtig an.» Sie bedauere, dass sie in der Vergangenheit nicht den Menschen zuhörte, die es gut mit ihr meinten. (paf)