US-Behörden schalten sich wegen Missbrauchsvorwürfen ein
Jetzt ermittelt die Polizei gegen Marilyn Manson

Nachdem zahlreiche Frauen sich mit Missbrauchsvorwürfen gegen Marilyn Manson an die Öffentlichkeit wandten, schalten sich nun auch die Behörden ein. Die Polizei von Los Angeles will sich mit einem der mutmasslichen Opfer treffen.
Publiziert: 19.02.2021 um 16:32 Uhr
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Marilyn Manson soll jahrelang zahlreiche Frauen missbraucht haben.
Foto: keystone-sda.ch

Endet die Karriere von Marilyn Manson (52) im Gefängnis? Derzeit sollen Beamten der Polizei von Los Angeles ermitteln, ob sie rechtlich gegen den Schock-Rocker vorgehen werden. Deshalb sollen sie auch ein mutmassliches Opfer des Musikers befragen. Dies berichtet das US-Portal «TMZ»

Ursprünglich soll beim FBI eine Beschwerde gegen Manson eingereicht worden sein. Dieses leiteten die Aussagen an das Sheriff's Department von Los Angeles weiter. Die Beamten sollen sich aber schon zuvor eingeschaltet haben. Die Behörde sei durch die vielen Online-Anschuldigungen gegen Manson auf den Fall aufmerksam geworden.

Über ein Dutzend Frauen haben sich inzwischen im Netz zu Wort gemeldet, und werfen dem Rock-Sänger Missbrauch vor. Mansons Ex-Verlobte Evan Rachel Wood (33) war die Erste, die schrieb, dass er sie jahrelang «grausam misshandelt» habe. Zuvor sprach sie öffentlich bereits davon, dass ein Ex-Partner sie vergewaltigt habe. Mit ihrem Instagram-Post enthüllte sie, dass es sich bei dem Täter um Manson gehandelt habe.

Einladung wegen Musikvideo-Dreh

Eine der Frauen, die der Musiker ebenfalls gequält haben soll, ist die «Game of Thrones»-Schauspielerin Esmé Bianco (38). «Er ist ein Monster, das mich beinahe zerstörte», sagt die Engländerin im Interview mit «The Cut». Sie habe den Rocker 2005 über seine Ex-Frau Dita von Teese (48) kennengelernt, da sie ebenfalls in der Burlesque-Szene unterwegs war. 2009 habe Manson sie dann nach Los Angeles eingeladen, damit die Schauspielerin in einem seiner Musikvideos mitmachen konnte. «Ich brauche ein Opfer/Liebhaber», schrieb er in seinem Einladungsmail.

Wie ernst er das meinte, zeigte sich aber erst vor Ort. Manson habe Bianco unter der Vorgabe des Drehs mit Kabelbindern gefesselt, ausgepeitscht und danach mit einem Virbrator die Wunden malträtiert. Drei Tage habe die Engländerin kaum geschlafen, anstatt Essen habe er ihr Kokain serviert. Als sie nach Hause flog habe sie sich aber eingeredet, dass die Tortur im Rahmen der Kunst nötig gewesen sei. Das Video ist nie erschienen. Dafür hat Bianco 2019 Fotos von ihren Wunden, die von der Peitsche stammen sollen, auf ihrem Instagram-Profil gepostet.

Manson jagte sie mit einer Axt durchs Haus

2011 verliess die Schauspielerin ihren Ehemann und zog zu Manson nach Los Angeles. Dort sei die Hölle aber wieder von vorne losgegangen. Ihr ehemaliges Idol habe sie immer mehr isoliert, ihr befohlen mit wem sie sprechen, was sie anziehen und wann sie das Haus verlassen dürfe. Immer wieder hätte der Rockstar sie vor seinen Bandkollegen erniedrigt, angeschrien und sogar mit einem Messer bedroht. Die Augenzeugin Ashley Walters, die damals Mansons Assistentin war, bestätigt Biancos Bericht.

Das Verhalten von Biancos damaligen Freundes sei zunehmend eskaliert. So habe er ihr mit einem Messer Wunden in den Bauch geritzt und diese dann fotografiert. Als er die Engländerin schliesslich mit einer Axt durchs Haus gejagt habe, habe sie endgültig gewusst, dass sie aus dieser Situation entkommen musste. Bianco sei schliesslich aus dem Haus geflohen, während Manson schlief.

Beweismaterial wurde dem FBI übergeben

«Er verdient es, für den Rest seines Lebens hinter Gittern zu sitzen», sagt die Schauspielerin heute. Laut ihrem Anwalt Jay Ellwanger habe Bianco sich inzwischen bei dem FBI gemeldet und sei von den Beamten interviewt worden. Ausserdem habe sie ihnen Beweismittel übergeben.

Marilyn Manson weist alle Missbrauchsvorwürfe von sich. «Die Vorwürfe sind Verzerrungen der Realität», schrieb der Rockstar in einem Statement. «Meine sexuellen Beziehungen waren alle mit erwachsenen Frauen, die ihre Einstimmung gaben.» (klm)


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