TV-Moderatorin will nicht, dass Männer sich schminken
Sexismus-Shitstorm für Barbara Schöneberger

Barbara Schöneberger findet, dass sich Männer nicht schminken sollen. Für die Aussage erntet die Moderatorin im Netz Kritik.
Publiziert: 04.11.2019 um 14:33 Uhr
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TV-Moderatorin Barbara Schöneberger findet, dass sich Männer nicht schminken sollen.
Foto: DUKAS

TV-Moderatorin Barbara Schöneberger (45) gibt auf dem Instagram-Account ihres Magazins «Barbara» ihre Meinung zu kontroversen Themen ab. Nachdem sich die deutsche Entertainerin in einem kurzen Clip zum Thema Männer und Make-Up äusserte, erntete sie einen Shitstorm. «Männer Make-Up? Irgendwann ist auch mal Schluss!», lautet der Titel des Instagram-Posts.

Auf die Frage, was Schöneberger von Männern hält, die sich schminken, antwortet die Fernsehfrau: «Also, jetzt mal ganz ehrlich Freunde: Irgendwann ist auch mal Schluss. Männer dürfen von mir aus gerne lustige hochgekrempelte Hosen oder Jackets tragen, die kurz über dem Arsch enden. Wenn ihr euch jetzt auch noch schminkt – ich finde, irgendwo ist auch mal ein Punkt. Männer sind Männer und Männer sollen auch irgendwie Männer bleiben.»

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«Ich möchte eine Frau sein und möchte, dass der Mann ein Mann bleibt»

Schöneberger wettert: «Es müssen nicht alle das Gleiche machen. Ich möchte eine Frau sein und ich möchte, dass der Mann ein Mann bleibt. Deswegen: Bitte nicht schminken! Auch nicht die Augenschatten abdecken oder die Wangen betonen. Schmiert euch morgens irgendeine Crème ins Gesicht (…) und dieselt euch nicht mit Parfum ein. Schminkt euch bitte nicht.»

Für zahlreiche User ist die Einstellung von Schöneberger veraltet und unangebracht. «Sexismus wird bei Barbara besonders gross geschrieben», kommentiert der deutsche Rapper Taddl (25). «Hoffe wirklich, dass das ein Streich ist», schreibt Youtube-Star Dagi Bee (25). ZDF-Journalist und Moderator Tim Schreder (28) kommentiert: «Was soll ich denn jetzt morgen früh der Maskenbildnerin sagen?» Make-Up-Youtuber Marvyn Macnificent (27) drehte ein ganzes Video zu Schönebergers Äusserung.

Make-Up-Youtuber Marvyn Macnificent findet Aussage «enttäuschend»

Der Beauty-Blogger habe sich gefragt, ob es sich beim Video um Satire handle, bezweifle dies allerdings. «Ich habe Barbara Schöneberger immer als eine sehr starke, intelligente, offenherzige Frau wahrgenommen. (...) Sie steht auch dafür, dass eine Frau nicht einem bestimmten Bild entsprechen muss», sagt er. «Wer bist du, dass du jemandem sagst, wie er zu sein hat, um ein Mann zu sein? Ich finde es unnormal traurig zu sehen, dass eine Person, die so eine Präsenz und riesigen Einfluss hat, so altmodisch denkt und so diskriminierende Sachen sagt.»

Bei Instagram kommentierte Marvyn: «Wie kann man bitte aktiv einen Post gegen Gleichberechtigung verfassen? (…) Sehr enttäuschend von einer Person, welche ich immer als extrem offenherzig empfunden habe. Traurig, so etwas anhören zu müssen. Stereotypen und Geschlechterrollen? Nicht mehr in 2019.» Sein Kommentar ist auf dem Profil des «Barbara»-Magazins nicht mehr zu finden.

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Für zahlreiche Fans ist die Meinung der Moderatorin ein Schock. «Ich habe Barbara immer als eine Frau, die für Gleichberechtigung steht, gesehen und dann kommt das (...) Ich bin enttäuscht. Wie viele Männer auf der Welt hat sie jetzt alle auf einmal diskriminiert? Jeder Mensch auf der Welt ist super, egal, ob er sich schminkt. Schämt euch nicht, wenn ihr euch schminkt, das ist voll okay», lautet ein Kommentar. «Wie unfassbar traurig, intolerant und ignorant. Wie kann sich jemand, der so eine Reichweite hat, derartig unsensibel in der Öffentlichkeit zu einem Thema äussern?», schreibt ein User. Zahlreiche Fans fragen sich in der Kommentarspalte, ob es sich bei der Aussage um einen Witz handelt.

Barbara Schöneberger äusserte sich noch nicht zu Shitstorm

«Für eine Frau in ihrem Alter hätte ich mehr erwartet, als Männer zu diskriminieren. (…) Andere zu diskriminieren, nur weil sie so sind, wie sie sind, ist nicht in Ordnung», so ein User. «In welchem Jahrhundert lebst du?», fragt ein Kritiker. «(…) Du setzt dich für Gleichberechtigung der Frauen ein aber ignorierst die Gleichberechtigung für Männer. Jeder Mensch kann tun und lassen, was er möchte, egal ob er biologisch ein Mann oder eine Frau ist.»

Ein weiterer Kommentar lautet: «Wie kann man sich nur so äussern, wenn man schon eine Person des öffentlichen Lebens ist! (…) Wir sind im Jahr 2019! Wo man eigentlich davon ausgehen müsste, dass so eine Diskriminierung, wie sie das in dem Video gemacht haben, langsam ausstirbt. Sie sollten auch eigentlich eine Vorbildfunktion haben, gerade auch für die jüngere Generation.» Die Moderatorin hat sich bislang nicht zum Shitstorm geäussert. (kad)

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