Ein umstrittener Auftritt: US-Superstar Beyoncé (41) hat das erste Mal seit mehr als vier Jahren wieder ein Konzert gegeben. Die Hit-Sängerin trat am Wochenende vor ausgewählten Gästen im neu eröffneten Luxushotel Atlantis The Royal in Dubai auf. Dies sei eine «Once in a lifetime performance» – «eine Darbietung, die es nur einmal im Leben gibt» –, hiess es vielversprechend in der Einladung. Kein Wunder also, soll Beyoncé für ihren Auftritt am Persischen Golf eine Rekordgage von 24 Millionen Dollar erhalten haben, wie die Nachrichtenagentur Bloomberg berichtet.
Die Veranstaltung in den Vereinigten Arabischen Emiraten war so exklusiv, dass Konzertbesucher ihre Handys in verschliessbare Taschen abgeben mussten, um zu verhindern, dass Aufnahmen davon ins Netz gelangen. Trotzdem tauchten schon kurz nach dem Konzert Ausschnitte von Beyoncés Auftritt in den sozialen Medien auf. Die mehrfache Grammypreisträgerin soll 19 Songs gesungen haben, darunter «Brown Skin Girl» aus dem Soundtrack zu Disneys «König der Löwen», das sie gemeinsam mit ihrer Tochter Blue Ivy (11) präsentierte. Unter den prominenten Gästen von «Queen B», wie Beyoncé von ihren Fans genannt wird, waren unter anderem Sylvie Meis (44), Verona Pooth (54) und Kendall Jenner (27).
Viele Fans empfanden Auftritt als Verrat
Was dabei besonders auffällt: Beyoncé, die sich sonst für die Rechte von Frauen, der Black-Community oder auch der LGBTQ-Gemeinde einsetzt, gab sich bei ihrem Dubai-Auftritt auffällig unpolitisch. Zudem sang sie nicht einen Song ihres aktuellen Albums «Renaissance», das als Ode an die schwule schwarze Ballroom-Szene gilt. Grund dafür dürfte sein, dass in Dubai Homosexualität verboten ist, Angehörigen der LGBTQ-Community in den Vereinigten Arabischen Emiraten kann sogar die Todesstrafe drohen. Dass Beyoncé trotz dieser Missstände in Dubai auftritt und sich in ihrer Songwahl einschränken lässt, empfanden viele der Fans als «Verrat» des sonst so progressiven Weltstars.
Viele kritisieren auch, dass die Sängerin ihren Song «Freedom», der als Anti-Sklaverei-Hymne gilt, vor zahlreichen Scheichs und wohlhabenden Emiratis präsentierte. Schliesslich würden genau diese Leute ein menschenverachtendes System repräsentieren, wozu auch die sklavenhafte Ausbeutung der Gastarbeiter zähle, die meist aus ärmeren Ländern nach Dubai kommen, um Geld für ihre Familie zu Hause zu verdienen.
Auch Jay-Z trat schon in Dubai auf
Wegen dieser Missstände und den diversen Menschenrechtsverletzungen sind Auftritte internationaler Stars in Dubai und den Arabischen Emiraten sehr umstritten. Trotzdem treten immer wieder Musikgrössen in der Region auf, darunter Blur, The Killers und auch Beyoncés Ehemann Jay-Z (53). Beyoncé selbst hatte übrigens bereits 2009 in Abu Dhabi einen grösseren Auftritt – auch dort soll sie eine Gage in Millionenhöhe erhalten haben.
Wenn der Preis stimmt, verkauft offensichtlich auch ein Weltstar seine Werte.