2024 ist ein besonderes Jahr für Tim Bendzko (39). Am 19. April hat der Popsänger seine neue Single «Komm schon!» veröffentlicht. Die Motivationshymne ist der offizielle Song für die Fussball-Europameisterschaft 2024 bei MagentaTV – eine grosse Freude für den leidenschaftlichen Fussballfan. Am Dienstag war ausserdem bei VOX seine Folge vom Tauschkonzert «Sing meinen Song» zu sehen.
Im Interview mit der Nachrichtenagentur Spot On News verrät Bendzko, wie seine Erfahrungen in der Show waren, was ihn zu seinem neuen Hit inspiriert hat und wie sich sein Leben als Familienvater verändert hat. Zudem spricht er über Fussball: Die deutschen Siegeschancen bei der Heim-EM, wie Fussball-Ergebnisse seine Stimmung beeinflussen und wieso er als Unioner eigentlich Mitglied beim FC Bayern ist.
Mit «Komm Schon!» haben Sie eine Motivationshymne geschaffen. Was hat Sie zu Ihrer neuen Single inspiriert?
Tim Bendzko: In den letzten Jahren hatte ich sehr viel mit Profisportlern zu tun und «Komm schon!» ist da irgendwie ein geflügeltes Wort geworden. Sportler rufen das oft, um sich oder andere zu motivieren. Die beiden Worte haben sich bei mir festgebrannt, und deshalb habe ich jetzt diesen Song geschrieben und versucht, diese Motivation, dieses letzte Pushen in einen Song zu packen.
Das Lied ist der offizielle MagentaTV-Song zur Fussball-Europameisterschaft – wie stolz macht Sie das als Fussball-Fan?
Ich sage es mal so: Als Fussballer hätte ich es niemals bis zu einer EM geschafft. Jetzt über Umwege doch irgendwie Teil der Heim-EM zu sein, macht mich natürlich sehr glücklich.
Beim Fanfest in München treten Sie unter anderem zusammen mit Ed Sheeran und Nelly Furtado auf. Sind Sie nach all den Jahren noch nervös?
Sollte ich einem der beiden tatsächlich begegnen, werde ich wahrscheinlich sehr nervös sein. Mir sind in den letzten Jahren vor allem bei Preisverleihungen einige Weltstars über den Weg gelaufen, aber auf derselben Bühne ein Konzert zu spielen, ist dann schon noch mal etwas anderes.
Wie schätzen Sie die Siegeschancen für Deutschland bei der EM ein?
Unser Bundestrainer hat mit seiner letzten Nominierung die Weichen für eine sehr erfolgreiche EM gestellt. Ich glaube, dass wir mindestens Geheimfavorit sind und dass wir jeden schlagen können, haben wir in der jüngsten Vergangenheit bereits bewiesen.
Wie gucken Sie die Spiele?
Ich werde die meisten Spiele im TV verfolgen, versuche aber noch irgendwie an Tickets zu kommen.
Früher haben Sie für Union Berlin gekickt, sind aber Mitglied beim FC Bayern. Wie kam es dazu?
In meiner Jugend kamen eigentlich nur Bayern-Spiele im Free-TV. Deshalb habe ich immer mit denen mitgefiebert und irgendwann ist aus Sympathie ein bisschen mehr geworden. Es liess sich nun auch wirklich nicht erahnen, dass beide Mannschaften mal in einer Liga spielen würden. Bei direkten Duellen bin ich aber selbstverständlich Unioner.
Das ist bisher ja kein glorreiches Fussball-Jahr für die beiden Vereine. Wie sehr beeinflusst das Ihre Stimmung?
Ach, das kann ich eigentlich ganz gut trennen. An den Spieltagen ist es in der Tat gerade nicht leicht, aber dazwischen beeinflusst das meine Stimmung eigentlich nicht.
Welchen Trainer würden Sie sich für den FC Bayern wünschen?
Jupp Heynckes natürlich, ich würde jetzt aber mal auf Ralf Rangnick tippen.
Sie sind aktuell bei «Sing meinen Song» zu sehen. Was war für Sie das Besondere an dem Format?
Ich glaube, das Besondere war für mich, die anderen Musiker über einen längeren Zeitraum kennenzulernen. Die Gruppe hätte ja nicht unterschiedlicher sein können und zu merken, dass trotz aller Unterschiede, unterschiedlicher Lebensentwürfe und vor allem andere Geschmäcker am Ende Musik das verbindende Element ist, fand ich wirklich sehr schön.
Wie blicken Sie auf die Dreharbeiten zurück?
Die Zeit in Südafrika war auf vielen Ebenen intensiv. Musikalisch, weil man einfach jeden Tag mit so tollen Musikern zusammen war, die einem ein riesiges Spektrum an Musikstilen präsentierten, aber auch menschlich, weil wir so intensiv Zeit miteinander verbracht haben und dabei einfach wunderbare Freundschaften entstanden sind.
Fiel es Ihnen schwer, bei «Sing meinen Song» Ihre Emotionen so öffentlich zu zeigen?
Das Schöne an echten Emotionen ist ja, dass man sie nicht kontrollieren kann. Und das Schöne an Musik ist, dass sie einen so bewegen kann. Deshalb sehe ich keinen Grund, mich für meinen Tränen zu schämen.
Sie sind 2021 Vater eines Sohnes geworden. Wie hat sich Ihr Leben durch die Geburt Ihres Kindes verändert?
Da hat sich einiges getan. Meine Motivation zu arbeiten ist einfach eine andere. Ich mache das jetzt alles nicht mehr für mich, sondern für meine Familie. Das ist ein sehr schönes Gefühl. Natürlich ist das Zeitmanagement ein anderes, und ich musste lernen, dass es Wichtigeres gibt, als in meiner Songwriter-Bubble zu sein. (Spot On)