Sie bezeichnen sich selbst gerne als Rebellen. Was macht einen solchen aus?
Thomas Sabo: Für mich ist ein Rebell jemand, der sich innerhalb der gesellschaftlichen Regeln herausnimmt, seiner eigenen Persönlichkeit zu folgen. Das heisst, sich nicht verbiegen zu lassen von Ansprüchen und Erwartungen, sondern seinen eigenen Weg klar und gezielt zu verfolgen.
In Ihrer Jubiläumskollektion finden sich zwei Motive wieder: den Rebellen und das Herz. Inwiefern bezieht sich dies auf Sie persönlich?
Für mich ist es kein Widerspruch, ein Rebell und gleichzeitig engagiert und diszipliniert zu sein – eigentlich sind das genau die Eigenschaften, die einen Rebellen auszeichnen. Einen «Rebel at heart». «At heart» ist dabei ein wichtiger Teil.
Auch Kreuze sowie naturnahe Sujets finden sich immer wieder in Ihren Kollektionen. Was hat es damit auf sich?
Ich bezweifle, dass es abgesehen von der Kirche andere Unternehmen gibt, die so viele Kreuze in unterschiedlichen Varianten und Formen verkauft haben wie wir. Bei uns erzählen Schmuckstücke immer eine Geschichte und sind nicht blosse Accessoires. Sie spiegeln stets den Style und den Spirit der Trägerinnen und Träger wider.
Die Natur ist eine tiefe Quelle der Inspiration für mich. Was viele Menschen nicht wissen, ist, dass ich ein grosses Faible fürs Fotografieren habe, besonders für Naturfotografie. Über die Jahre habe ich mir ein beeindruckendes Archiv zugelegt und würde mich in Zukunft gerne noch mehr mit dem Thema befassen. Für mich ist Natur nicht nur etwas, das mich umgibt, sondern etwas, das fest mit dem verwoben ist, was mich im Kern ausmacht und das seinen Ausdruck auch in unseren Designs findet.
Was macht Ihnen Angst?
Schlechte Wirtschaftspolitik, die den Wohlstand von uns allen gefährdet.
Und was bringt Sie zur Ruhe?
Das Ritual der langen Spaziergänge, die ich während meiner Zeit in Thailand in den 1980er-Jahren begonnen hatte, habe ich bis heute bewahrt. Ich stehe jeden Tag um 6 Uhr morgens auf und gehe erstmal mindestens eine, meist aber eher zwei Stunden, in die Natur. Nur ich und die Stille der Natur – eine unglaubliche Quelle der Inspiration für all die arbeitsreichen Stunden, die dann folgen.
Was tun Sie in Ihrer Freizeit?
Ich reise immer noch sehr gerne, nun aber am liebsten mit meiner Familie. Diese ist mir überhaupt am wichtigsten.