Superstars halten sich in der Regel mit politischen Äusserungen zurück. Zu gross ist ihre Angst, einen Teil ihrer Anhängerschaft zu verärgern und damit Einnahmen zu verlieren. Auch Popstar Taylor Swift (28) hat sich nie konkret zu Wahlen geäussert – bis jetzt. Auf Instagram bekennt sie sich nun zu den demokratischen Kandidaten im US-Bundesstaat Tennessee.
Die Countrysängerin erklärt zu Beginn ihrer langen Nachricht ihre Beweggründe für den einschneidenden Schritt. Etliche «persönliche und öffentliche Ereignisse» in den vergangenen zwei Jahren hätten sie dazu getrieben, vor den Zwischenwahlen («midterms») am 6. November ihre Stimme zu erheben. «Ich habe immer und werde immer meine Stimme dem Kandidaten geben, der die Menschenrechte schützt und für sie kämpft», schreibt Swift.
Swift greift republikanische Kandidatin an
Nach diesem eher allgemeinen Statement wird die 28-Jährige konkret: Sie greift die republikanische Kandidatin Marsha Blackburn frontal an. Blackburn vertritt derzeit den siebten Wahlbezirk von Tennessee im Repräsentantenhaus und strebt nun einen Sitz im US-Senat an. Swift bezeichnet die politische «Bilanz» von Blackburn als «erschreckend» und wirft ihr vor, gegen Gleichstellung von Mann und Frau sowie gegen Schutzmassnahmen für von häuslicher Gewalt betroffenen Frauen abgestimmt zu haben.
«Das sind nicht meine Tennessee-Werte», so Swift. Deshalb werde sie die Demokraten Phil Bredesen und Jim Cooper wählen. Zum Schluss ruft der Superstar ihre Fans zum Abstimmen auf. «So viele intelligente, nachdenkliche und selbstbeherrschte Menschen sind in den vergangenen zwei Jahren 18 geworden und haben nun das Recht und Privileg, ihre Stimme abzugeben.»
Trump nimmts locker und grinst
Das Rennen in Tennesse ist für den Ausgang der Wahlen besonders relevant. Denn die demokratischen Herausforderer schlagen sich gemäss letzten Umfragewerten überraschend gut im konservativen Staat. Ein Sitzgewinn der Demokraten könnte verheerende Folgen für die Republikaner haben. Dementsprechend wichtig könnte das Votum von Taylor Swift sein – für die Demokraten.
Donald Trump (72) gab sich trotz der spannenden Ausgangslage locker. Von Reportern angesprochen auf Swifts Instagram-Post sagte der US-Präsident: «Ich bin mir sicher, Taylor Swift weiss nichts über Marsha Blackburn. Sie leistet einen hervorragenden Job in Tennessee.» Dann legt er noch grinsend nach: «Sagen wir mal, ich mag jetzt Taylors Musk ungefähr 25 Prozent weniger gut». (nim)
Die Halbzeitwahlen oder auch Zwischenwahlen («midterms elections») finden jeweils in der Mitte der vierjährigen Amtszeit eines Präsidenten statt. Traditionell wird am Dienstag nach dem ersten Montag im November gewählt. Dieses Jahr fällt der Wahltag auf den 8. November. Das gesamte Repräsentantenhaus und ein Drittel der Senatoren werden dann neu bestimmt. Zusätzlich finden in einigen Staaten Gouverneurswahlen statt.
Die Halbzeitwahlen oder auch Zwischenwahlen («midterms elections») finden jeweils in der Mitte der vierjährigen Amtszeit eines Präsidenten statt. Traditionell wird am Dienstag nach dem ersten Montag im November gewählt. Dieses Jahr fällt der Wahltag auf den 8. November. Das gesamte Repräsentantenhaus und ein Drittel der Senatoren werden dann neu bestimmt. Zusätzlich finden in einigen Staaten Gouverneurswahlen statt.