Sind wir schon wieder so weit? Zwei Jahre nach seinem Ohrfeigen-Aussetzer bei der Oscar-Verleihung scheint das Kinopublikum Will Smith (55) vergeben zu haben. Jedenfalls ist sein neuer Film «Bad Boys: Ride or Die» stark in die Lichtspielhäuser gestartet. Der vierte Teil des Buddy-Action-Franchises mit Martin Lawrence (59) ist Smiths erster Erfolg, seitdem er 2022 auf der Oscar-Bühne Chris Rock (59) ins Gesicht schlug.
In Nordamerika spielte «Bad Boys: Ride or Die» an seinem Startwochenende 56 Millionen US-Dollar ein. Weltweit erreichte die Actionkomödie 104,6 Millionen Dollar. Kein überragendes Ergebnis, aber immerhin. Der Vorgänger «Bad Boys for Life» war 2020 jedoch noch mit 62,5 Millionen Dollar gestartet – und das mitten in der Corona-Pandemie. «Bad Boys 3» war der erfolgreichste Film des ersten Corona-Jahres.
Guter Start im Katastrophenjahr 2024
«Bad Boys: Ride or Die» könnte nicht nur Will Smiths Karriere retten, sondern auch das Kinojahr. Denn 2024 hat sich bisher als Enttäuschung erwiesen. Potenzielle Blockbuster entpuppten sich als Flops, von «Argylle» über «Madame Web» bis zu «The Fall Guy». Zuletzt blieb «Furiosa: A Mad Max Saga» hinter den Erwartungen zurück, spielte am ersten Wochenende nur 25,6 Millionen Dollar ein. Da wird ein solides Startergebnis wie das von «Bad Boy 4» schon als Erfolg gewertet.
Nachdem das Kino sich nach der Pandemie zuletzt erholt hatte, kam 2024 der überraschende Absturz. Im Vergleich zum selben Zeitpunkt im Vorjahr schneiden die Ticketverkäufe 2024 ganze 26 Prozent schlechter ab als 2023.
Wie nachhaltig ist Will Smiths Comeback?
Wie nachhaltig der solide Erfolg von «Bad Boys: Ride or Die» für Will Smiths Karriere ist, wird erst die Zeit zeigen. Der erste Teil erschien 1995 und markierte Smiths ersten Kinohit nach einer lukrativen Laufbahn als Rapper und Serienstar («Der Prinz von Bel-Air»). Mitte bis Ende der 90er-Jahre war Smith einer der zugkräftigsten Hollywoodstars überhaupt. Von «Independence Day» bis «Men in Black» landete er einen Sommer-Blockbuster nach dem anderen.
Will Smiths erster Film nach dem Oscar-Skandal, die AppleTV-Produktion «Emancipation», flog bei seiner kurzen Kinoausspielung Ende 2022 bei Publikum und Kritik unter dem Radar. Für Smith wird nun entscheidend sein, wie sein nächster Film abschneidet, der nicht zu einem Franchise gehört, das in seiner Blütezeit gestartet ist.