Er ist der Starfotograf der Stars: Harry Benson (89) ist eine lebende Legende. Seit Eisenhower hat er jeden US-Präsidenten fotografiert, bei ihm gehen bei Hollywood-Grössen ein und aus, er hielt aber auch Kriegsgeschehen in Bosnien, Somalia und im Irak. Am bekanntesten sind seine Bilder mit den Beatles, kein anderer Fotograf kam der Band so nahe. 1964 bekam er den Auftrag, sie nach Amerika zu begleiten: «Ich bin mit ihnen auf die erste Tour und nie zurückgekehrt», so Benson. Die Beatles waren für in das Ticket in die USA, dort dokumentierte er die Bürgerrechtsbewegung und die Rassenunruhen.
Eine Gage will der Starfotograf nicht
Diese Woche besucht er das Photo Festival IPFO zur Eröffnung in Olten. Eingeladen hat ihn Initiator Marco Grob (54). Er gehört selber zur A-Liga der internationalen Fotografie und führt das Festival zum zweiten Mal in seiner alten Heimat durch. «Ich habe Harry bei einem Glas Wein in seiner Wohnung gefragt, ob er kommt.» Für seinen Besuch verlangt Benson keine Gage, er freut sich, dass seine Arbeit in Olten gezeigt wird. Das Kunstmuseum ehrt Benson zeitgleich mit einer Ausstellung. «Die Bilder kommen direkt vom Schottischen Parlament in Edinburgh, das ist doch fantastisch!» Zu sehen ist auch der Dok-Film «Shoot First» über Benson (auch auf Netflix).
Das Beste entsteht aus dem Moment
Berühmt ist Benson für die Natürlichkeit seiner Aufnahmen, er arbeitet meist ohne Licht, ohne Make-up und ohne Assistenten. Man müsse zur richtigen Zeit und am richtigen Ort sein: «Die besten Aufnahmen entstehen aus dem Moment. Die kann man nicht inszenieren.» Seine Kamera hat Benson immer bei sich: «Ich bin noch immer ein Fotojournalist auf der Suche nach erinnerungswürdigen Momenten.»