Star-Pianist Jamie Cullum ist Stammgast in Montreux
«Ich bin verliebt in die Schweiz»

Jamie Cullum wird beim diesjährigen Montreux Jazz Festival wieder die Finger über die Piano-Tasten fliegen lassen und seine Songs ins Mikro krächzen. Im BLICK-Interview erzählt der britische Singer-Songwriter, was er an der Schweiz liebt, welche Künstler sein Leben veränderten und was er wählen würde, müsste er sich zwischen Geld und Sex entscheiden.
Publiziert: 27.06.2018 um 20:12 Uhr
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Aktualisiert: 12.09.2018 um 21:50 Uhr
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Rockstar am Piano: Der britische Singer-Songwriter Jamie Cullum.
Foto: Keystone
Franziska Pahle

Er ist ein Popstar am Piano, Rockmusiker und Vollblut-Jazzer. Jamie Cullum (38) springt auf der Bühne auch mal auf seinen Flügel und zeigt, was für ein Power-Paket in dem 1,64 Meter grossen Musiker steckt: Cullum freut sich riesig auf seinen Auftritt am Montreux Jazz Festival. Er war schon über 20-mal in der Schweiz – und ist immer wieder aufs Neue begeistert. «Es ist schwer, hier irgendetwas nicht zu mögen», sagt er beim Telefon-Interview.

BLICK: Was mögen Sie am Montreux Jazz Festival?
Jamie Cullum:
Die Atmosphäre. Ich liebe es, dort aufzutreten. Für Musiker ist es ein Zuhause weg von zu Hause. Darum komme ich immer wieder. Es ist ein Ort für einen Künstler, an dem er etwas ausprobieren kann und direktes Feedback vom Publikum bekommt. Ich bin verliebt in die Schweiz.

Was werden Sie Neues ausprobieren?
Ich werde einige Songs von meinem neuen Album spielen. Einige Bandmitglieder sind neu.

Singer-Songwriter Jamie Cullum lässt am Piano gerne die Sau raus.
Foto: Juan Naharro Gimenez

Die erste Aufnahme, die Sie sich gekauft haben?
Oh, das weiss ich noch ganz genau: Sie stammt von einer britischen Indie-Band, The Housemartins. Ich liebe sie immer noch.

Ein Buch, das Ihr Leben verändert hat?
Hmm (überlegt lange). Ein Buch von Bertrand Russell (Anm. d. R.: ein britischer Philosoph). Ich erinnere mich nicht genau an den Titel. Aber er hat mich sehr zum Nachdenken angeregt und mir den Impuls gegeben, neugierig im Leben zu sein.

Mit wem – egal ob tot oder lebendig – würden Sie am liebsten auf der Bühne stehen?
Prince! Er ist unerreichbar, mit niemandem zu vergleichen. Jimi Hendrix wäre auch noch spannend ... aber nein, ich bleibe bei Prince!

Dean Martin oder Frank Sinatra?
Frank!

Tee oder Kaffee?
Kaffee!

Aber Sie sind doch Brite!
Ich weiss. Aber ich liebe einen Milchkaffee am Morgen. Später am Tag trinke ich dann am liebsten einen One-Shot-Espresso.

Geld oder Sex?
Definitiv Sex.

Wofür lohnt es sich zu kämpfen?
Die Redefreiheit erlaubt uns, unsere Meinung zu sagen. Nur so können Ideen entstehen, geteilt werden und wachsen. Nur so kann Grossartiges entstehen.

Ihr liebstes Klischee?
«Love is the answer.» (dt. «Liebe ist die Antwort»)

Sie haben mit Ihrer Frau, Fotomodell Sophie Dahl, zwei kleine Töchter. Wie schwer ist es, so lange von ihnen getrennt zu sein, wenn Sie auf Tour sind?
Sehr. Der Trick ist es, nicht zu lange weg zu sein. Seit ich Vater bin, richte ich meine Arbeit nach meiner Familie.

Sie kamen schon als Kind mit Musik in Berührung. Sind Ihre Kinder auch musikalisch?
Zu Hause spiele ich viel am Piano, und sie mögen es. Es bleibt ihnen gar nichts anderes übrig (lacht).

Das diesjährige Montreux Jazz Festival findet vom 29. Juni bis 14. Juli statt. Tickets gibts auf Ticketcorner.ch.

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