Das letzte grosse Gebrüll von Spaniens König Juan Carlos (81) hallte vor sieben Jahren durch die Welt und löste grosses Entsetzen aus. Der beim Volk beliebte, aber nicht unumstrittene Blaublüter reiste mitten in der Wirtschaftskrise 2012 ins afrikanische Botswana und erlegte während einer Elefantenjagd einen 50 Jahre alten Bullen. Die Reise flog auf, weil sich Juan Carlos die Hüfte brach und notoperiert werden musste. Für diese Aktion, die dem Ansehen der spanischen Monarchie stark schadete, entschuldigte er sich danach öffentlich. Das war nicht sein einziger, animalischer Missgriff. 2006 ging er in Russland dem legendären Braunbären Mitrofan an den Kragen. Dieser sei zuvor mit Wodka und Honig gefüttert worden, behauptete der Jagdaufseher.
Ihm werden Affären mit 5000 Frauen nachgesagt
Die letzten Jahre wurde es ruhig um den charismatischen und gesundheitlich angeschlagenen König, der laut des Biografen Amadeo Martínez Inglés Affären mit 5000 Frauen gehabt haben soll, was ihm den Übernamen «Don Juan Carlos» und Vaterschaftsklagen einbrachte. Nun geht der einstige Monarch in Rente. «Ich denke, dass der Augenblick gekommen ist, um eine neue Seite in meinem Leben aufzuschlagen und mich komplett aus dem öffentlichen Leben zurückzuziehen», teilt er in einem veröffentlichten Brief an seinen Sohn und Nachfolger Felipe VI. (51) mit, der am 19. Juni 2014 die Krone und die damit verbundenen Pflichten als König und Staatsoberhaupt nach der rund 40-jährigen Amtszeit seines Vaters übernahm.
Juan Carlos führte Spanien in die Demokratie
Juan Carlos habe sich diesen Schritt ein Jahr lang überlegt, ab dem 2. Juni werde er seinen Rückzugsentscheid umsetzen, auch keine repräsentativen und institutionellen Aufgaben für das Königshaus mehr wahrnehmen, heisst es weiter. Die Spanier wissen aber auch, dass sie Juan Carlos viel zu verdanken haben. Er war es, der vor rund 40 Jahren den Übergang von der Franco-Diktatur zur Demokratie ermöglicht hatte. «Während seine Abdankung das Ende einer ganzen Etappe in der Geschichte Spaniens markiert hatte, ist dieser Verzicht der krönende Abschluss eines Lebens, das ganz dem Dienst an unserem Land gewidmet war», würdigte die renommierte Zeitung «El Mundo» gestern ihren «Rey», der ehrenhalber den Titel König auf Lebenszeit behält.
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