Der Pianoman wird zum Weihnachtsmann: Der britische Jazzmusiker Jamie Cullum (42) ergänzt sein letztjähriges Weihnachtsalbum «The Pianoman at Christmas» mit 13 neuen Songs und bringt es rechtzeitig zum Fest als «Complete Edition» heraus. Neben Weihnachtsklassikern wie «Winter Wonderland» und «Silent Night» sind auf der jazzig-souligen Platte auch eigene Festtagssongs zu finden, die Cullum mit über 50 Musikern in den legendären Abbey Road Studios aufgenommen hat.
«Es war gar nicht so einfach, mich mitten im Juni, als ich die Lieder schrieb, in die passende Weihnachtsstimmung zu bringen», erklärt Cullum lachend. «Schliesslich las ich alles, was ich in den vergangenen Weihnachtstagen in mein Tagebuch schrieb, und ich schaute mir wie schon als Kind den Weihnachtsklassiker «Kevin – Allein zu Haus» im Fernsehen an – das half ungemein. Schliesslich geht es an Weihnachten ja um Nostalgie und Rituale.»
«Jedes Jahr ein lustiges Durcheinander»
In seiner Kindheit seien die Festtage jeweils besonders chaotisch gewesen, sagt Cullum: «Wir hatten immer einen kulturellen Mix: die jüdische Seite meines Vaters und meine Mutter mit ihren indischen und burmesischen Wurzeln. Auf dem Tisch standen dann jeweils indische Leckereien und ein Truthahn. Wir hatten immer viel zu viel Essen auf einem viel zu kleinen Tisch, es war jedes Jahr ein lustiges Durcheinander.»
Seit er mit dem britischen Model Sophie Dahl (44) verheiratet ist und Kinder hat, habe sich das Fest für ihn verändert, sagt der Musiker. «Ich erlebe es jetzt durch die Augen meiner Töchter Lyra und Margot, die es lieben, wenn überall Kerzen brennen und sie Geschenke auspacken dürfen.»
Gerade in Zeiten von Corona bedeuten ihm die Feiertage immer noch viel. «Ich hoffe, wir können dieses Jahr alle mit unseren Familien und Liebsten feiern. Und ich möchte mit meinem Album den passenden Soundtrack dazu liefern.» Gesungen werde in seinem Haus zu Weihnachten aber nicht, betont er. «Wir hören uns auch meine Platte nicht an. Die Kinder hören schon genug von mir, wenn ich meine Songs komponiere, dann müssen sie sie nicht auch noch an Heiligabend hören», sagt Cullum mit einem Augenzwinkern.
Cullum liebt Fondue vor dem Auftritt
Für die Zeit nach den Feiertagen ist die Agenda des Musikers bereits voll. «Ich arbeite an einem neuen Album und möchte, falls möglich, alle Konzerte nachholen, die ich dieses und letztes Jahr wegen Corona absagen musste – auch in der Schweiz», so Cullum, der ein bekennender Fan unseres Landes ist und am 25. Mai in der Samsung Hall in Dübendorf ZH auftritt.
«Ich liebe die Schweiz! Ihr habt hervorragenden Festivals – wie das Montreux Jazzfestival oder das Blue Balls in Luzern. Und natürlich liebe ich auch euer tolles Essen. Letztes Mal hatte ich vor einem Konzert Fondue. Man kann nie zu viel Käse essen vor einem Auftritt!»