Sie wehren sich gegen verschärfte Abtreibungsgesetze in den USA
Aufstand der Stars

Prominente reagieren auf die geplanten Abtreibungsgesetze in mehreren US-Bundesstaaten.
Publiziert: 17.05.2019 um 22:58 Uhr
1/11
Model Emily Ratajkowski protestiert vor dem Kapitol in Washington.
Foto: Instagram
Katja Richard

Es ist ein Schlag ins Gesicht für die Frauen in den USA: Der Senat des konservativen und religiösen Bundesstaates Alabama hat am Dienstag das bisher strengste Abtreibungsgesetz der Vereinigten Staaten abgesegnet. Demnach sind Abtreibungen künftig selbst nach Vergewaltigung oder Inzest verboten. 

Dagegen laufen Menschenrechtsorganisationen Sturm, und auch Prominente wie Lady Gaga (33) und Rihanna (31) kritisieren das Gesetz. TV-Talkerin Busy Philipps protestiert mit Hashtag #youknowme gegen den Versuch konservativer Politiker, Frauenkörper zu reglementieren. Schauspielerin Milla Jovovich (43) machte publik, dass sie vor zweieinhalb Jahren einen Schwangerschaftsabbruch vornehmen lassen musste: «Es war eins der schlimmsten Erlebnisse, die ich je durchmachen musste.» Milla fürchtet, dass Frauen künftig Abtreibungen heimlich und unter unhygienischen Bedingungen durchführen lassen. Ärzten, welche eine Abtreibung vornehmen, drohen bis zu 99 Jahre Gefängnis. Einzig wenn die Gesundheit der Mutter in Gefahr ist, bleibt der Eingriff erlaubt. 

«Unser Körper, unsere Entscheidung»

Model Emily Ratajkowski (27) protestiert sogar nackt auf Instagram: «25 alte weisse Männer in Machtpositionen zwingen den Körpern von Frauen ihren Willen auf, um das Patriarchat aufrechtzuerhalten.» Für das Model ein direkter Angriff auf die Menschenrechte. «Unsere Körper, unsere Entscheidung», so das Model, das bereits bei der Wahl von Brett Kavanaugh (54) auf die Strasse ging. Er ist einer von zwei Konservativen, die unter dem Trump-Regime in den Obersten Gerichtshof gewählt wurden. Damit verschiebt sich die Mehrheit im neunköpfigen Gremium – für Abtreibungsgegner die Chance, ein unliebsames Gesetz von 1973 zu kippen: Damals wurde das grundsätzliche Recht von Frauen auf eine Abtreibung in den USA überall anerkannt. 

Darum wird das strenge Gesetz in Alabama vorläufig nicht in Kraft treten. Die dortige Gouverneurin Kay Ivey (74) setzt auf den Obersten Gerichtshof, der sich jetzt wieder mit dieser «wichtigen Frage» beschäftigen müsse.

Fehler gefunden? Jetzt melden
Was sagst du dazu?