«Sex and the City»-Star Kim Cattrall über ihre neue Liebe und ihre Angst vor Corona
«Das hat mich bis ins Mark erschüttert»

Sie ist Kult: «Sex and the City»-Schauspielerin Kim Cattrall brilliert auch in ihrer neuen Serie «Filthy Rich». Im Interview erzählt sie über ihre neue Liebe und ihre Angst vor Corona.
Publiziert: 14.09.2020 um 23:13 Uhr
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Aktualisiert: 07.12.2020 um 22:40 Uhr
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An der Seite von Sarah Jessica Parker (l.) wurde Kim Cattrall in der TV-Serie «Sex and the City» berühmt.
Foto: imago/ZUMA Press
Interview: Dierk Sindermann

Kim Cattrall (64) ist stinkreich und superglücklich in der Liebe. Okay, kleiner Abstrich. Der erste Teil bezieht sich auf den Titel ihrer neuen Serie «Filthy Rich». Da erbt die «Sex and the City»-Ikone von ihrem Mann eine Firma. Deren Wert: 2,2 Milliarden. Der fromme Familienkonzern verspricht Gläubigen den Himmel auf Erden und sündigt auf Teufel komm raus. Aber zumindest das mit der Liebe stimmt bei der Schauspielerin. Als Cattrall beim Zoom-Interview von ihrem neuen Mann erzählt, wird sie ganz leise. «Er hört mit, er sitzt gleich nebenan», erklärt sie flüsternd.

BLICK: Okay, dann reden wir eben erst mal übers Geld. Die Milliarden stehen zwar nur im Drehbuch, aber laut Wikipedia sind Sie zwischen 60 und 75 Millionen Dollar schwer.
Kim Cattrall: Ich wünsche, ich hätte so viel Geld wie meine Serienfigur. Aber im Ernst, ich habe mehr, als ich zum Auskommen brauche. Ich bin finanziell sehr konservativ und lasse mein Geld für mich arbeiten. Diesbezüglich werde ich mir nie wieder Sorgen machen müssen. Das versetzt mich in die glückliche Lage, nur Ja zu Rollen sagen zu können, die zu mir passen.

Da Ihr Geld ja für Sie arbeitet, müssen Sie sich sehr über den gerade boomenden Aktienmarkt freuen.
Ich habe mein Geld nicht in Aktien angelegt! Das Risiko wäre mir viel zu gross. Ich stamme aus einer sehr armen Familie. Wir sind von Kanada in die USA ausgewandert und es war ein richtiger Kampf. Deshalb schätze ich den Wert von Geld sehr.

Sie kaufen sich also nie Luxussachen, die Sie nicht wirklich brauchen?
Nein. Ich kenne so einige Leute in Hollywood, die wirklich reich sind und sich alles erlauben, was geht. Ich kann mich mit diesem Lebensstil nicht identifizieren. Ich gebe mein Geld dann lieber für gemeinnützige Zwecke aus, an die ich glaube. Wenn Menschen in Not sind, dann bin ich dabei und spende Geld.

Drei Mal verheiratet

Als Kim Cattrall drei Monate alt war, wanderten ihre Eltern von England nach Kanada aus. Später zog sie in die USA. In den 80er- und 90er-Jahren trat sie in vielen Filmen und Serien auf, so unter anderem in «Drei Engel für Charlie», «Police Academy» und «Fegefeuer der Eitelkeiten». Ab 1998 wurde sie weltweit bekannt durch ihre Rolle als Samantha im Quotenhit «Sex and the City». Cattrall war drei Mal verheiratet. Sie lebte zwischenzeitlich auch in Deutschland, weshalb sie sehr gut Deutsch spricht.

Als Kim Cattrall drei Monate alt war, wanderten ihre Eltern von England nach Kanada aus. Später zog sie in die USA. In den 80er- und 90er-Jahren trat sie in vielen Filmen und Serien auf, so unter anderem in «Drei Engel für Charlie», «Police Academy» und «Fegefeuer der Eitelkeiten». Ab 1998 wurde sie weltweit bekannt durch ihre Rolle als Samantha im Quotenhit «Sex and the City». Cattrall war drei Mal verheiratet. Sie lebte zwischenzeitlich auch in Deutschland, weshalb sie sehr gut Deutsch spricht.

Sagen Sie sich manchmal: «Mensch, habe ich Glück gehabt!»?
Ja. Und: «Mensch, ich habe eine Karriere, die mir erlaubt zu arbeiten, wann und wie ich will.»

Und die Ihnen Zeit für Ihre neue Liebe Russell Thomas lässt. Wie lange sind Sie schon zusammen?
Wir sind vor acht Monaten ein Paar geworden, als ich durch eine sehr schwierige Zeit gegangen bin. Ich habe an schlimmen Schlafstörungen gelitten und habe darüber ein Stück geschrieben. Das sollte ich für eine Radiosendung der BBC in London aufführen. Und als ich ankam, hat mir die Produzentin Russell vorgestellt und gesagt: «Das ist Russ, er wird sich in den nächsten drei Tagen gut um dich kümmern!»

Das hat er anscheinend auch getan.
Auf jeden Fall. Nach den drei Tagen habe ich ihn gefragt, ob er mich nicht zum Edinburgh Film Festival begleiten will. Und danach nach Australien. Dann habe ich ihn auch mit nach Vancouver genommen und er hat meine Familie kennengelernt. Je mehr wir zusammen waren, desto sicherer war ich mir, dass er der richtige Mann für mich ist. Wir sind uns sehr, sehr nah und seit unserem ersten Treffen nicht mehr getrennt gewesen.

Wo sind Sie eigentlich jetzt gerade?
Noch in Kanada. Meine Mutter lebt hier in einem Seniorenheim, und ich will in ihrer Nähe sein. Gott sei Dank erlaubt Kanada, dass man auch als unverheiratetes Paar einreisen kann. Denn als Brite hätte Russ wegen Corona allein nicht ins Land gekonnt. Ich könnte mir einfach nicht vorstellen, wie es wäre, das alles gerade ohne ihn durchmachen zu müssen.

Macht Ihnen die Corona-Situation Angst?
Wir haben leider einen guten Freund am Anfang der Pandemie verloren. Er war gleich alt wie ich. Das hat mich bis ins Mark erschüttert. Und das hat mich dazu gebracht, in mich zu gehen, mir klar zu machen, wo ich gerade bin und wo ich hinwill.

In Ihrer Serie wird die heuchlerische Seite von Religion offengelegt.
Ist das wirklich nach so vielen Jahrhunderten noch für irgendjemanden überraschend, dass religiöse Menschen nicht unfehlbar sind?

Glauben Sie an Gott?
Meine Eltern waren nicht religiös. Ich bin zwar in die Sonntagsschule der örtlichen Kirche gegangen, aber nur, weil ich dort singen und Stücke aufführen wollte. Bei der Bibelkunde habe ich nicht hingehört, die christliche Botschaft hat mich nicht interessiert. Doch nun bin ich in meinen Sechzigern …. (hustet absichtlich, während Sie die Zahl ausspricht, sodass man sie kaum versteht) … und sehe die Sache etwas anders. Vielleicht hat Gott ja doch ein paar Antworten für mich parat.

Vielen Fans fehlt «Sex and the City». Was hat es zu einer der grössten Kultserien aller Zeiten gemacht?
Wir haben mit der Serie den Zeitgeist getroffen. Denn wir haben so direkt wie nie zuvor gezeigt, wie Frauenfreundschaften wirklich sind, wie offen Frauen mit Sexualität umgehen und wie sie unter sich reden. Es war für viele Frauen befreiend, das zu sehen. Gott sei Dank ist das heutzutage ja Normalität.

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