Selena Gomez im Interview
«Viele haben ein falsches Bild von mir»

Im Gangster-Film «Emilia Pérez» spielt Selena Gomez die Gattin eine Drogenbosses und war beim Dreh mit verschiedenen Herausforderungen konfrontiert. Im Interview erklärt sie, was für sie das Schwierigste war und warum sie sich mit ihrem Filmcharakter identifiziert.
Publiziert: 03.12.2024 um 00:39 Uhr
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«Emilia Pérez» feierte am 18. Mai 2024 in Cannes Premiere. Die Schauspieler Karla Sofia Gascon, Jacques Audiard, Zoe Saldana und Selena Gomez (v.l.) warfen sich dafür in Schale.
Foto: keystone-sda.ch

Auf einen Blick

  • Selena Gomez spielt in «Emilia Pérez», einem Musical-Gangsterfilm mit Telenovela-Elementen
  • Gomez musste ihr Spanisch verbessern und wartete 10 Monate auf Rollenbestätigung
  • Film erhielt Standing Ovation bei Weltpremiere und Lob von Kritikern
Die künstliche Intelligenz von Blick lernt noch und macht vielleicht Fehler.
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Patricia DanaherPeople-Redaktorin, Hollywood (USA)

Obwohl es schon etliche Filme und Serien über brutale Drogenkriege und deren Bosse gibt, sticht «Emilia Pérez» heraus. Denn der Gangsterfilm, der seit dem 21. November in den Kinos läuft, ist ein Musical mit einer Prise Telenovela. Und mittendrin im Melodrama beweist Selena Gomez (32), dass sie nicht nur gut singen, sondern auch richtig gut schauspielern kann. So gut, dass sie und ihre weiblichen Co-Stars als beste Schauspielerinnen beim Cannes Film Festival mit der Goldenen Palme ausgezeichnet wurden. Selena Gomez spielt Jessi, die Ehefrau eines grausamen Kartell-Bosses. Dieser lässt sich zu einer Frau umoperieren und versucht, Abbitte für sein bisheriges Leben zu leisten. Blick hat sie zum Interview getroffen.

Wie sind Sie zu Ihrer Rolle in diesem doch ziemlich ungewöhnlichen Film gekommen?
Selena Gomez: Als ich hörte, dass Jacques Audiard ein neues Projekt hat, wollte ich unbedingt dafür vorsprechen. Es ist ein Traum für mich als Schauspielerin, mit jemandem zu arbeiten, den ich respektiere und dessen Werke ich liebe und bewundere.

Der Film wurde komplett auf Spanisch gedreht …
... Was für mich ein Problem war!

Wieso das, Sie haben doch mexikanische Wurzeln?
Das stimmt und ich bin sehr stolz darauf. Ich habe als Kind Spanisch gesprochen, bis ich dann nur noch englischsprachige Rollen im Fernsehen bekam. Weil mein Spanisch sehr rostig geworden ist, habe ich einen Sprachlehrer engagiert, um wieder fliessend zu werden. Dennoch musste ich nach meinem Vorsprechen 10 Monate warten, bis ich endlich erfahren habe, dass ich die Rolle habe.

So lange hingehalten zu werden, klingt hart!
Es waren ein paar sehr brutale Monate für mich, weil ich diesen Part so sehr wollte. Er war so anders als alles, was ich bislang gespielt hatte. Und wissen Sie was? Im Nachhinein habe ich erfahren, dass Jacques sich sofort für mich entschieden hatte, es aber versäume, mich zu informieren!

Im Film haben viele Menschen ein völlig falsches Bild Ihrer Filmfigur Jessi Del Monte.
So wie die Leute über mich auch (lacht). Das war nur ein Scherz. Was mich besonders an Jessi fasziniert hat, sind die vielen Veränderungen, die sie durchmacht. Ich habe eine tiefe Verbindung zu ihr verspürt!

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Weil Sie Ähnlichkeiten zu sich selbst entdeckt haben?
Auf jeden Fall. Wie Sie vielleicht wissen, stehe ich öffentlich für die Selbstakzeptanz von Frauen ein. Ich will allen Frauen eine Stimme geben, die auf der Suche nach ihrer wirklichen Identität sind. Die eine Sehnsucht haben, sich zu finden. Ich weiss selbst nur zu gut, dass es keinen perfekten Pfad im Leben gibt und Unterstützung sehr guttut. 

Würden Sie sagen, dass Sie inzwischen Ihr wirkliches Ich gefunden haben?
Ich werde niemals aufhören, neue Dinge über mich selbst zu lernen. Jeden Tag entdecke ich mehr und mehr, was mich als Mensch ausmacht. Das gibt mir richtig Auftrieb und ich bin sehr dankbar dafür. 

Was hat Ihre Jessi, was Sie auch gerne hätten?
Sie ist so wie alle anderen Frauen im Film knallhart in Ihrer Art. Ich würde es definitiv lieben, wenn ich ein wenig mehr von Jessis Selbstvertrauen hätte.

Ausser, dass Sie an ihrem Spanisch arbeiten mussten, wie haben Sie sich noch auf die Rolle vorbereitet?
Ich wusste nicht wirklich, was auf mich zukommt. Und in meiner allerersten Szene am Set musste ich völlig verliebt in meinen Co-Star Edgar Ramirez sein und mit ihm durchbrennen. Ehrlicherweise war es nicht allzu schwer, das zu spielen, weil Edgar ein umwerfend attraktiver Mann ist. Ich liebe ihn einfach!

Sie sind Sängerin, Schauspielerin, Produzentin und haben eine eigene Make-up-Marke. Worauf wollen Sie sich in Zukunft am meisten fokussieren?
Ganz klar auf die Schauspielerei. Ich will einfach viele gute Filme drehen. Nicht um im Mittelpunkt zu stehen, sondern weil ich als Schauspielerin unbedingt noch besser werden will. Alles andere ist nur die Kirsche auf der Sahnetorte.

Gibt es bestimmte Leute in Hollywood, mit denen Sie noch unbedingt zusammenarbeiten wollen?
Ich würde sehr gerne mit Martin Scorsese drehen – ich habe alle seine Filme gesehen. Oder auch mit Greta Gerwig. Und die Wunschliste von Schauspielerinnen und Schauspielern als Co-Stars ist sehr lang.

«Emilia Pérez» wurde nach der Weltpremiere von den Kritikern hochgelobt und von den Zuschauern mit einer langen Standing Ovation bedacht. Warum glauben Sie, kommt Ihr Film so gut an?
Weil sich so viele mit den vier Frauen, deren Leben im Film gezeigt wird, identifizieren können. Denn am Ende geht es um die Freiheit, sich selbst zu finden – und danach sehnen sich die Menschen doch alle irgendwie!

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