Dolore Fischbacher (79) ist verzweifelt. Nicht nur, dass sie um ihren geliebten Bruder Siegfried (†82) trauern muss, der vor neun Tagen verstarb. Die Nonne wird auch im Dunkeln darüber gelassen, was mit der Leiche des Kult-Magiers geschieht.
«Ich habe keinerlei Informationen darüber, was jetzt mit ihm passiert. Es ist rätselhaft», sagt Dolore zur «Bild»-Zeitung. «Gibt es eine Beerdigung? Wo wird er ruhen? Wer organisiert das? Ich weiss es nicht. Mich hat niemand angerufen.» Ein grosses Problem stelle die Sprachbarriere dar. Die Mitarbeiter von Siegfried in Las Vegas sprechen alle kein Deutsch, sie spricht kein Wort Englisch.
Intime Trauerfeier geplant
Dass Fischbacher über die weiteren Schritte nicht in Kenntnis gesetzt wird, überrascht. Denn mit seiner Schwester war Siegfried sein Leben lang eng verbunden. «Es gab ein grosses Vertrauen zwischen uns, auch weil wir beide keine eigene Familie gegründet haben», sagt die Nonne. Umso grösser die Trauer: «Der Trennungsschmerz ist gross und tief. Den kann ich nicht wegzaubern. Ich muss ihn aushalten. Und es tut mir weh, nicht zu wissen, was mit Siegfried passiert.»
Derzeit plant sie zusammen mit ihrem anderen Bruder Marinus Fischbacher (85) eine intime Trauerfeier in der St.-Nikolaus-Kirche in Rosenheim. Dort wurde Siegfried als Baby getauft. Jetzt wollen sich die Geschwister dort am Freitag, dem 22. Januar für immer von ihrem berühmten Bruder verabschieden. «Ich werde die Lesung halten», sagt Dolore dazu. «‹Alles hat seine Zeit› aus dem Alten Testament. Das war sein Thema. Eine Woche vor seinem Heimgang antwortete er mir auf die Frage ‹Wie geht es dir?›: ‹Alles hat seine Zeit.›» (klm)